Politik

"Wir schaffen das" und mehr: Sätze, die die Bundesrepublik Deutschland prägten

"Wir schaffen das", sagte Angela Merkel im August 2015 mit Blick auf die Flüchtlingskrise. Kaum ein anderer Satz hat die letzten Jahre ihrer Kanzlerschaft so sehr geprägt und wurde so oft hinterfragt.

"Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land", kommentierte Angela Merkel ebenfalls 2015.

"Der Islam gehört zu Deutschland", sagte Christian Wulff 2010 in seiner Rede zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit, um die Vielfalt des Landes zu betonen. Der Satz brachte heftige Abwehrreaktionen.

"Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt", beschrieb 2004 Verteidigungsminister Peter Struck den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr.

"Die Energiewende wird die deutsche Familie nicht mehr als eine Kugel Eis im Monat kosten", versprach Bundesumweltminister Jürgen Trittin 2004. Eine Fehlprognose, die noch heute häufig zitiert wird.

Mit den Worten "Ich bin schwul – und das ist auch gut so!" war Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit 2001 der erste aktive Politiker, der sein Coming-out hatte.

"Durch Deutschland muss ein Ruck gehen", appellierte Ex-Bundespräsident Roman Herzog 1997 in seiner berühmten "Ruck-Rede" an ein von der Wiedervereinigung überfordertes Deutschland.

Eine Stadt, zwei Teile: "Es wächst zusammen, was zusammen gehört", kommentierte Alt-Kanzler Willy Brandt 1989 den Mauerfall.

1989 verkündete Günter Schabowski bei einer Pressekonferenz voreilig: "Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich." Der Auslöser für die Öffnung der Berliner Mauer.

"Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise…" - die restlichen Worte von Außenminister Hans-Dietrich Genscher gingen im Jubel der Menge vor der Prager Botschaft unter.

"Mr. Gorbachev, tear down this wall", forderte US-Präsident Ronald Reagan von Michail Gorbatschow in einer Rede in West-Berlin im Jahr 1987.

"The games must go on", sagte der damalige IOC-Präsident Avery Brundage 1972 bei der Trauerfeier nach dem Terroranschlag am 5. September auf die Olympischen Spiele in München.

Einen der historischsten Sätze der BRD-Geschichte haben wir einem Amerikaner zu verdanken. US-Präsident John F. Kennedy sagte in seiner Rede in West-Berlin im Juni 1963: "Ich bin ein Berliner!"

"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!" Diesen Satz sagte DDR-Staatschef Walter Ulbricht 1961 in einer Pressekonferenz. Nur rund zwei Monate später war die Berliner Mauer gebaut.

1957 beschloss der Bundestag nach einem mehrtägigen Redemarathon die Rentenreform. Konrad Adenauer beschwichtigte die Bedenken in der Bevölkerung mit den Worten: "Kinder kriegen die Leute immer!"

"Ihr Völker der Welt, ihr Völker in Amerika, in England, in Frankreich, in Italien. Schaut auf diese Stadt", Berlins erster Oberbürgermeister Ernst Reuter 1948 vor den Trümmern des Reichstagsgebäudes.

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