Ernährung

Slow Food: So funktioniert der Ernährungstrend

Die Slow-Food-Philosophie beschreibt den bewussten Genuss von Lebensmitteln, die fair und ökologisch produziert werden. Dabei rückt die Kultur des Essens und Trinkens wieder in den Fokus.

Das Essen wird bewusst ausgesucht und zubereitet und langsam verspeist. Durch das langsame Essen tritt das Sättigungsgefühl zum richtigen und oft früheren Zeitpunkt ein - ein positiver Nebeneffekt.

Slow Food wurde als gleichnamige Organisation bereits 1986 in Italien gegründet. Damals wurden die Grundbegriffe im Hinblick auf nachhaltigen Genuss als "gut", "sauber" und "fair" definiert.

Im Mittelpunkt der Slow-Food-Ernährung steht Genuss. Dieser entsteht durch die Wahl von Lebensmitteln, die durch regionalen Anbau und kurze Transportwege keine Einbuße im Geschmack erleiden müssen.

Nicht jedes Gemüse oder Obst hat das ganze Jahr über Saison. Bestimmte Lebensmittel sind regional nur in bestimmten Jahreszeiten vorhanden - und schmecken dann auch am besten.

Wochenmarkt- oder Bio-Produkte versprechen durch nachhaltige Produktion mehr Geschmack und schonen dabei Natur und Umwelt. Slow-Food steht also nicht nur für eine bewusste Ernährung, sondern auch für Klimaschutz.

Die Ernährung mit regionalen Produkten senkt den Verbrauch von Energie, Wasser und Düngemitteln sowie Medikamenten und Material. Es gilt: Menschengesundheit funktioniert nur mit Planetengesundheit.

Slow Food ist untrennbar mit sozialer, ökologischer und ethischer Verantwortung verbunden. Böden, Wasser und Umwelt werden gesund gehalten, Artenvielfalt, Tierwohl und globale Nahrungssicherheit geschützt.

Auch Kinder profitieren von Slow Food: Sie lernen den Wert von Lebensmitteln zu schätzen, die Bedeutung einer gesunden Ernährung für ihren Körper sowie Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen.

Am besten führt man Kinder durch das Anpflanzen eines kleinen Gemüsebeets im Garten an eine nachhaltige Lebensweise heran. Auch Tomaten- oder Erdbeerpflanzen auf dem Balkon liefern guten Ertrag.

In Zeiten von Hektik und schnellen Mittagspausen ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen. Das Essen gemeinsam am Tisch zu würdigen, erhöht nicht nur den Genuss, sondern auch den Wert des Mahlzeit.

Dabei bedeutet Slow Food auch, maßvoll zu essen - denn übermäßiges Essen, vor allem von minderwertigen Lebensmitteln, führt zu Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Übergewicht oder Bluthochdruck.

Zum Leitfaden von Slow Food gehört, die Menge an täglichen Kalorien und vor allem den Verzehr von tierischen Produkten zu reduzieren. Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse sind das Zentrum des Speiseplans.

Vor allem die Maßlosigkeit der Massentierhaltung und Überfischung, die Rodung von Regenwäldern für den Futtermittelanbau und die unfairen Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen schaden Mensch und Umwelt.

Auch sollten Fertiggerichte gemieden werden, da diese künstliche Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker enthalten können. Wer selbst kocht, kennt alle Inhaltsstoffe ganz genau.

Selbst gekochtes Essen wird so zum kulinarischen Genuss ohne chemische Zusätze. Dadurch gewinnt man die Kontrolle und Selbstbestimmung seiner Ernährungsweise zurück und stärkt die eigene Gesundheit.

Slow Food bringt einen verantwortungsbewussten Umgang mit Lebensmitteln mit sich, wie maßvolles Einkaufen ohne Lebensmittelverschwendung. Essen sollte geschätzt werden und nicht im Müll landen.

Ein Grund dafür, dass zu viel Essen weggeworfenen wird, ist Unsicherheit angesichts des Mindesthaltbarkeitsdatums: Es dient aber oft nur als Richtwert, Lebensmittel sind meistens länger haltbar.

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