Wer spitz kalkuliert, kann derzeit einen Mercedes EQA günstiger bekommen als einen Smart #1. Wir rechnen vor, wie man die Markenhierarchie auf den Kopf stellt. Zeigen aber auch, wo der Haken ist.
Der Markt für Elektroautos ist in stetiger Bewegung. Neue Modelle kommen, alte fallen weg, Versionen werden angepasst, neu aufgelegt oder gestrichen. Begleitend gibt es ein ständiges Auf-und-Ab bei den Preisen sowie immer neue Zoll-Aufschläge für verschiedenste Märkte. Im Mercedes Auto-Universum sorgt die aktuelle Situation dazu, dass Kunden, wenn Sie denn alle Möglichkeiten nutzen, einen Mercedes EQA günstiger bekommen können, als einen Smart #1.
Basis-Mercedes gegen Premium-Smart
Derzeit führt Mercedes den EQA in der Basisversion 250+ zu einem Grundpreis von 51.610,30 Euro im Konfigurator, gewährt aber einen Rabatt von elf Prozent. Damit sinkt der Einstiegspreis für den elektrischen Kompakt-SUV auf 45.933,17 Euro. Wer seinen EQA im Werk in Rastatt abholen kann, spart zudem die Überführungskosten.
Bei Smart fällt die Wahl des Vergleichsmodells in unserer Berechnung auf den Smart #1 Premium, also die höchste Ausstattungsvariante, abgesehen vom Brabus-Modell. Nach dem Wegfall der Rabatte und der Preisanpassung durch die EU-Zölle auf China-Modelle startet der Smart ab 47.490 Euro. Der Preisvergleich zeigt, dass der Mercedes rund 1.500 Euro günstiger zu haben ist.

Einschränkend muss man aber klarstellen, dass wir hier von einem Vergleich zwischen einem quasi nackten Basismodell bei Mercedes und einem umfangreich ausgestatteten Smart #1 sprechen. Wer unbedingt einen Stern am Kühlergrill durch die Gegend fahren möchte, muss also dazu bereit sein, auf Ausstattung zu verzichten. Wird der Benz auf Smart-Niveau hochgerüstet, wird aus dem Preisvorteil schnell ein deutlicher Preisnachteil.
Technik im Vergleich
Der Mercedes kann aber nicht nur beim Preis punkten. Mit einer Batteriekapazität von 70,5 kWh (netto) bietet er 8,5 kWh mehr als der Smart. Der Reichweitenvorteil geht mit 561 zu 440 Kilometer damit klar an den Mercedes. In Hinblick auf Leistung hat aber der Smart die Nase deutlich vorn. Seine E-Maschine an der Hinterachse bietet bis zu 200 kW (272 PS) und 343 Nm Drehmoment. 100 km/h werden in 6,7 Sekunden erreicht, die Höchstgeschwindigkeit liegt abgeregelt bei 180 km/h. Der Normverbrauch wird mit 16,8 kWh/100 km angegeben. Der ebenfalls einmotorige Elektroantrieb im EQA 250+ entlässt maximal 140 kW (190 PS) und 385 Nm auf die Vorderachse. Die Spurtzeit wird mit 8,6 Sekunden angegeben, die Vmax mit 160 km/h. Der Normverbrauch liegt hier nur bei 14,4 kWh/100 km. © auto motor und sport