• Bund und Länder haben sich auf einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket geeinigt.
  • Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Deutschlandticket.

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Was soll das Deutschlandticket kosten?

Es soll zum Start 49 Euro im Monat in einem monatlich kündbaren Abonnement kosten. Das Ticket könnte mit der Zeit teurer werden. Nach den Plänen der Verkehrsminister ist ab dem zweiten Jahr eine "Dynamisierung" in Form eines automatischen Inflationsausgleichs geplant.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst sagte: "Der Preis wird steigen." Es solle vermieden werden, dass wegen steigender Kosten Bestandsverkehre abbestellt und Linien ausgedünnt werden müssten. "Das beste Ticket hilft am Ende nicht, wenn der Bus nicht mehr kommt."

Ab wann gibt es das Ticket?

Fragen und Antworten zum Deutschlandticket
© dpa-infografik GmbH

"Schnellstmöglich" - so steht es im Beschlusspapier von Bund und Ländern. Wissing sagte, Ziel sei ein Start zum Jahreswechsel. Es seien Vorarbeiten geleistet worden, aber noch Fragen zu beantworten.

Ob eine Einführung zum Januar klappt, scheint offen. Vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hieß es, ein Start zum 1. Januar wäre wünschenswert: "Wir setzen alles daran." Dies sei aber zunehmend unrealistisch. Wahrscheinlicher sei eine Einführung zum Ende des ersten Quartals 2023.

Auch die Länder müssten in den Parlamenten die Beschlüsse herbeiführen. Darauf verwiesen auch Landesminister. Darüber hinaus seien viele weitere Fragen offen, argumentiert der VDV. Es sei kein monatliches 9-Euro-Ticket, sondern ein Abonnement. Dies sei aufwendiger.

Wo kann ich mit dem Ticket fahren?

Das Ticket wird in ganz Deutschland im Regionalverkehr gelten. Dazu zählen Busse, U-Bahnen, S-Bahnen und Regionalzüge, allerdings keine Fernzüge.

Wo kann ich das Ticket kaufen?

Das Ticket wird online digital erhältlich sein. Ob es auch im Papierformat an Automaten zu kaufen sein wird, ist offen. Die Entscheidung treffen die Länder und Verkehrsverbünde.

Wer finanziert das Ticket?

Auch zu den Finanzfragen gibt es nun eine Einigung. Der Bund erhöht dauerhaft Regionalisierungsmittel, mit denen die Länder Bahn- und Busverbindungen bei den Verkehrsunternehmen bestellen. Die Länder hatten dies zur Bedingung gemacht, dass sie das 49-Euro-Ticket mitfinanzieren.

Das neue Ticket kostet drei Milliarden Euro. Bund und Länder finanzieren das jeweils zur Hälfte. Über die weitere Entwicklung der Regionalisierungsmittel und des Deutschlandtickets für die Zeit ab 2025 wollen Bund und Länder Ende 2024 sprechen.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sagte, die vom Bund zugesagten Regionalisierungsmittel reichten nicht aus. "Auf der anderen Seite will der Bund mit dem 49-Euro-Ticket jetzt ein neues Angebot schaffen." Im ÖPNV sorgten enorme Kostensteigerungen etwa bei der Energie dafür, dass das Geld nicht reiche. Strecken würden ausgedünnt oder stillgelegt.

Was sagen Kritiker des Deutschlandtickets?

Die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland, Michaela Engelmeier kritisierte: "Ein 49-Euro-Ticket können sich nicht alle Menschen leisten. Deshalb fordern wir weiterhin ein 365 Euro-Ticket."

Könnten die Preise gestaffelt werden?

In manchen Ländern könnte es gestaffelte Preise geben. Berlin hatte nach dem 9-Euro-Ticket ein 29-Euro-Monatsticket beschlossen, das seit Oktober im Abo erhältlich ist und nur in Berlin gilt. Der rot-grün-rote Senat hatte sich darauf verständigt, es zunächst um drei Monate bis Ende März zu verlängern.

Darf man Fahrräder kostenlos mitnehmen?

Der Fahrradclub ADFC fordert, dass Räder in Nahverkehrszügen grundsätzlich kostenlos mitgenommen werden dürfen. Ob eine Mitnahme im Ticket enthalten sein wird, ist allerdings noch offen. (dpa/lko)

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