Das österreichische Auktionshaus Dorotheum hatte am 21.10.2023 während der Classic Expo in Salzburg rund 75 Oldtimer und Youngtimer versteigert. Die Autos konnten am Freitag (9 bis 18 Uhr) und Samstag (9 bis 15 Uhr) besichtigt werden. Die Auktion begann am Samstag um 15 Uhr. Einige der Lots wurden ohne Limit verkauft, das bedeutet: Es gab mit etwas Glück Schnäppchen zu ersteigern.
Citroën Ami 8
Nachdem der Citroën Ami 6 wegen seines schrägen Heckfensters auffiel, aber nicht überall gut ankam, schneiderten ihm die Gestalter ein Schrägheck ans hintere Ende und präsentierten 1969 das Modell Ami 8 als dessen Nachfolger. Der hat zwar nur eine kleine Klappe, wirkt dafür jedoch mehrheitsfähiger. Ob 8, französisch huit, nun für "vite", also schnell, oder die Zahl der Fenster steht, bleibt eine Sache der Interpretation. Immerhin leistet der 600-Kubik-Boxer 32 PS, trifft jedoch auf eine schwerere Karosserie als in Ami 6 oder 2CV.
Mit rund 800.000 gebauten Fahrzeugen in zehn Jahren war der Ami 8 fast so erfolgreich wie sein Vorgänger Ami 6, von dem Citroën in acht Jahren etwas mehr als eine Million Exemplare verkaufte. Der Ami 8, den das Dorotheum in Salzburg versteigert, wurde 1973 erstmals in Deutschland zugelassen und später in Österreich einzelgenehmigt. Dem Äußeren mit "einigen kleineren Blessuren" stehen laut Beschreibung ein wohl bestens erhaltenes Interieur und top gewartete Technik entgegen. Der Schätzpreis von 4.000 bis 8.000 Euro wurde nicht erreicht: Inklusive Käufergebühr und Mehrwertsteuer betrug der Verkaufspreis 6.670 Euro.
Steyr Puch 500
Puch baute ab 1957 den Fiat 500 mit Karosserien aus Turin und eigener Technik. Im Heck schuftet ein luftgekühlter Zweizylinder-Boxermotor mit vollsynchronisiertem Getriebe. Bis Puch 1969 auch den Motor von Fiat übernahm, bot das "Pucherl" mit 16 bis 25 PS etwas mehr Leistung und Laufruhe als das italienische Original. In Salzburg kommt ein spätes Modell von 1972 mit vorn angeschlagenen Türen zur Versteigerung. Es wurde 1985 restauriert und bekam 1990 FIA-Papiere. Die Hauptuntersuchung ist frisch, der Schätzpreis lag bei 14.000 bis 18.000 Euro, der Verkaufspreis bei 14.375 Euro.
Trabant P60
Nur zwei Jahre, von 1962 bis kurz nach der Premiere des Nachfolgers P 601 auf der Leipziger Frühjahrsmesse im Frühjahr 1964, bauten die Sachsenring-Werke in Zwickau den Trabant P60. Die größten Unterschiede zum P50: Der Hubraum wurde auf 595 Kubikzentimeter erweitert, die Leistung stieg auf 23 PS, es gab ein vollsynchronisiertes Viergang-Getriebe und geänderte Sitze. Der P60-Zweitakter trieb den P 601 noch bis Ende 1968 an. Erst dann erhielt das bis 1990 gebaute Modell einen neuen Motor mit 26 PS.
Zum Verkauf steht ein P60 von 1963, den ein Karosseriefachbetrieb als Schaustück aufgebaut hat. Der kleine DDR-Botschafter wurde laut Beschreibung 2010 zugelassen, auf Messen präsentiert und als Hochzeitsfahrzeug genutzt. Er sollte 8.000 bis 12.000 Euro kosten und wurde für 8.970 Euro versteigert.
Volkswagen 1200
Einen VW Käfer muss man niemanden erklären. Den Boxermotor erkennen Autobegeisterte sofort am Klang und das Auto an der kugeligen Form. Als eines der meistgebauten Autos der Welt ist es heute einer der beliebtesten Oldtimer in Deutschland. VW baute den Käfer bis 1978 in Emden, da lief in Wolfsburg längst der Golf vom Band. Das Cabrio wurde bis 1980 gebaut, in Mexiko lief der Käfer bis 2003 vom Band.
In Salzburg kommt ein VW 1200 unter den Hammer, den eine Dame aus Wien im Sommer 1976 bestellte. Sie orderte den 50 PS starken 1200er-Motor, vordere Scheibenbremsen und nutzt den Käfer bis 1999. Ihr Neffe übernahm den Wagen und gab ihn im Frühjahr 2023 aus Altersgründen an einen Sammler ab. Der VW hat 76.000 Kilometer auf dem Tacho, vor einigen Jahren eine neue Lackierung erhalten und aktuell ein frisches Überprüfungsgutachten. Der Schätzpreis lag bei 12.000 bis 16.000 Euro. Für 9.430 Euro inklusive Käufergebühr und Mehrwertsteuer darf der Verkaufspreis für den ohne Limit versteigerten Käfer als Schnäppchen gelten. © auto motor und sport
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