Aus Stuttgart kündigt sich die nächste Eskalationsstufe zum Thema elektrische Hypercars an. Der Quasar von Elektron Motors soll 2025 kommen und schlappe 2.400 PS leisten.

Mehr zum Thema Mobilität

Armağan Arabul hatte schon im Mai 2020 mit seinem ersten Projekt aufhorchen lassen. Mit seiner damals in Frankfurt am Main ansässigen Firma Elektron Motors kündigte er den vollelektrischen Supersportwagen Elektron One an. Der kam mit einem Power-Rating von 1.360 PS – und dann kam Corona.

Das Messe-Debüt in Genf 2021 fiel ins Wasser, dafür reifte bei Arabul ein neuer Plan. Er wollte das leistungsstärkste Serienauto aller Zeiten entwickeln – mit Elektroantrieb. Der Elektron One ist damit aber nicht gestorben, nur verschoben. Verschoben, weil sich der Elektron Quasar ins Rampenlicht schob.

In Rekordzeit auf 100 und rund um den Nürburgring

Der soll aus seinen vier Elektromotoren satte 2.400 PS pressen und bis zu 3.000 Nm Drehmoment bereitstellen. Vier Motoren bedeuten aber auch Allradantrieb und ein intelligentes Torque Vectoring. Zweigang-Getriebe an jeder Achse machen den Quasar fit für alle Geschwindigkeitsbereiche. Der Pilot soll simuliert sogar durch sechs Gänge schalten können. Spektakulär lesen sich ebenfalls die weiteren Zahlen in der Ankündigung. In nur 1,65 Sekunden beamt sich der Elektron Quasar aus dem Stand auf Tempo 100. Bei der Höchstgeschwindigkeit gibt man sich zurückhaltend. Bei 450 km/h wird abgeregelt. Die projektierte Batterie bietet allerdings nur eine Kapazität von 64,7 kWh. Dafür sollen die Carbon-Keramik-Stopper reichlich Energie rekuperieren können. Reichweiten werden nicht genannt.

In einer Simulation hat der 1.500 Kilogramm schwere Elektron Quasar – bestückt mit optionalen aktiven Luftleitelementen – auch schon die Nürburgring-Nordschleife bezwungen. Und zwar in einer neuen Rekordzeit von 5.10,118 Minuten. Damit knöpft der E-Sportwagen dem Rekordhalter Porsche 919 Hybrid mehr als neun Sekunden ab – rein virtuell.

Klassische Hypercar-Linienführung.

Optisch reiht sich der Quasar in die klassischen Hypercar-Designs ein. Die durchströmte Nase duckt sich tief auf den Asphalt. Die vorderen Radläufe zeigen sich oben und an der Rückseite mit Kiemen durchzogen. Vor den Hinterrädern öffnen sich Belüftungsschlünde. Das Dach der weit vorn angesetzten Passagierkabine fällt zur Abrisskante am Heck sanft ab. Darüber wächst aus einer Dachfinne ein mächtiger Heckspoiler. Luftleitelemente an der Front, den Flanken sowie als Diffusor unter dem Heck runden das Aerodynamikpaket ab. Das Rückgrat des Quasar bildet ein Monocoque aus einem Carbon-Aramid-Biofaser-Verbund.

Erste Cockpit-Zeichnungen zeigen einen Zweisitzer mit scheinbar schwebendem Mittelsteg und umlaufend gestalteter Armaturentafel. Der Pilot greift in ein oben offenes Dreispeichen-Sportvolant und blickt auf Digital-Armaturen.

Viele Vorteile mit ams+
Erhalten Sie werbereduzierten Zugang zu allen Inhalten von auto-motor-und-sport.de inkl. der digitalen Zeitschrift als E-Paper. Monatlich kündbar.

Ab 2025 ab 2,2 Millionen Euro

Ursprünglich sollte der Elektron Quasar bereits im ersten Quartal 2023 kommen. Jetzt kündigt die Firma Elektron Motors, die ihren Sitz zwischenzeitlich nach Stuttgart verlagert hat, die Premiere für das Jahr 2025 an. Gebaut werden sollen nur 99 Exemplare. Jedes davon kostet 2,2 Millionen Euro plus Steuern. Die Auftragsbücher sollen demnächst geöffnet werden. Als Vertriebspartner hat Elektron Motors HBK DOP mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten verpflichtet. Angeboten werden sollen die Elektron-Motors-Modelle in Nordafrika, im Mittleren Osten, in den ehemaligen Sowjet-Republiken, in Indien sowie in den USA und Kanada.  © auto motor und sport