Dass Ineos den neuen Geländewagen Grenadier auch in einer Pick-up Variante bringen wird, war kein Geheimnis. Bereits bei der Vorankündigung der Modelle im Sommer 2020 hatte die Firma freimütig computergenerierte Bilder einer solchen Version veröffentlicht. Es passt auch dazu, dass der Grenadier auf den Pfaden des klassischen Land Rover Defender wandelt, bei dem es neben den Standard-Varianten auch einen verlängerten Pick-up gab, den Defender 130.
Video: Im Video: Ineos Grenadier Quartermaster
Bei Testfahrten im hohen Norden hatte unser Erlkönig-Fotograf bereits im Frühjahr 2023 die Serienversion des neuen Ineos Grenadier Pick-up erwischt. Im Juli folgte jetzt die offizielle Premiere. Auf dem Goodwood Festival of Speed in Südengland fuhr der verlängerte Grenadier erstmals vor das Publikum, gleichzeitig wurden die Bestellbücher geöffnet.
Längerer Radstand, größere Türen
Klar erkennbar ist der verlängerte Radstand. Während der Hinterachs-Radausschnitt beim Grenadier Station Wagon bis in die hinteren Türausschnitte reicht, liegt er beim Quartermaster Pick-up deutlich dahinter. Die technischen Daten erzählen genaueres: Der Radstand wächst um exakt 35 Zentimeter von 2.922 Millimeter beim Station Wagon auf 3.272 Millimeter. Noch stärker legt die Gesamtlänge zu. Während der geschlossene Fünftürer-Grenadier mit 4,89 Meter Länge noch vergleichsweise kompakt ausfällt, wächst der Quartermaster Pick-up auf 5,44 Meter.
Im Gegensatz zum ersten Designentwurf aus 2020 zeigt sich der Grenadier Quartermaster Pick-up mit einer konventionellen Heckklappe mit Einbuchtung, die ursprünglich skizzierte herausgewölbte hat sich also "umgekehrt". Das Reserverad trägt das Serienmodell stehend seitlich auf der Ladefläche. Um es wie bei den japanischen Midsize-Pick-up unter der Ladefläche aufzuhängen, fehlt wegen der voluminösen Abgasanlage der Platz. Für Anwender, die möglichst viel Platz auf der Pritsche brauchen, könnte das ein kleines Manko sein.
Immerhin meldet Ineos allerdings, dass sich auf der Grenadier Quartermaster-Ladefläche eine Standard-Europalette verstauen lässt. Die maximale Ladeflächenbreite überhalb der Radkästen liegt bei 1.564 Millimeter, die maximale Länge bei 1.619 Millimeter. Falls das nicht genügt, kann die nach unten öffnende Heckklappe als Ladeflächenverlängerung genutzt werden. Sie verträgt laut Ineos bis zu 225 Kilo Belastung.
Der Grenadier Qartermaster wird mit demselben Leergewicht wie der fünftürige Utility Wagon angegeben, 2.665 Kilo für den Benziner und 2.740 Kilo beim Diesel, das zulässige Gesamtgewicht liegt in beiden Fällen bei 3,5 Tonnen. Entsprechend gestaltet sich die Zuladung je nach Motor zwischen 760 und 835 kg. Die Anhängelast des neuen Pick-up liegt bei 3.500 Kilo.
Für die Ladefläche bietet Ineos ab Werk einen Plane/Spriegel-Aufbau und ein abschließbares Rollcover als Zubehör an, außerdem einen angepassten Dachgepäckträger mit verschiedenen Haltern für Zubehör und Equipment.
Mit BMW-Sechszylindern
Der Grenadier Quartermaster Pick-up wird die beiden Maschinen des Station Wagon als Antrieb erhalten. Die von BMW gestellten Dreiliter-Sechszylinder leisten als Diesel 249 und als Benziner 286 PS. Die Achtgang-Automatik ist serienmäßig. Unverändert wird es auch im Cockpit mit der außergewöhnlichen Flugzeug-Optik zugehen, das der Grenadier Quartermaster Pick-up komplett vom Station Wagon übernimmt.

Mehr Auto bedeutet beim Grenadier Quartermaster auch mehr Geld. Den guten halben Meter zusätzliche Länge lässt sich Ineos mit 6.660 Euro Aufpreis im Vergleich zu den gleich ausgestatteten Fünftürern bezahlen, der Pick-up kommt wahlweise in der Trailmaster- oder Fieldmaster-Edition. In beiden Fällen ist der Preis identisch, auch die Auswahl des Motors hat keine Auswirkung auf den Kaufpreis: 81.890 Euro stehen in der Liste, Zusatzausstattung kommt noch obendrauf. © auto motor und sport

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