Mit einer Hightech-Heizung hält Rivian Scheinwerfergläser eisfrei – erstmal im Patent.

Mehr zum Thema Mobilität

Rivian hat sich beheizte Frontscheinwerfer-Linsen patentieren lassen. Moderne LED-Scheinwerfer erzeugen ein sehr weißes, helles Licht und sind dabei sehr energieeffizient – im Vergleich zu Halogen-Scheinwerfern sind sie deshalb relativ kalt. LED-Lampen brauchen zwar einen Lüfter zur Kühlung ihrer Platine, aber die abgeführte Wärme reicht nicht zum Schmelzen von Schnee und Eis auf den Gläsern der Scheinwerfer – die inzwischen als veraltet geltenden Halogenlampen hingegen geben dafür oft genug Wärme ab. Deshalb spendiert Rivian seinen LED-Scheinwerfern im Patent jetzt eine eigene Hightech-Heizung.

Rivian hat seine Entwicklung bereits am 21. Juni 2023 beim United States Patent and Trademark Office (USPTO) eingereicht – das Amt hat das Patent dann am 26. Dezember 2024 erteilt und veröffentlicht. In dem Patent beschreiben die Rivian-Ingenieure, dass bei den von ihnen entwickelten Scheinwerfern Kohlenstoff-Nanoröhren in der äußeren Linse eingebettet sind. Kohlenstoff-Nanoröhren besitzen eine gute Wärmeleitfähigkeit und scheinen gleichzeitig die Lichtdurchlässigkeit der Scheinwerferlinse kaum zu beeinträchtigen.

Nanoröhren als Wärmeleiter

Die Nanoröhren-Schicht ist von einem Heizdraht umgeben, der seine Wärme an die Kohlenstoff-Röhren abgibt. Die Hitze soll ausreichen, um am Scheinwerfer anhaftenden Schnee und angefrorenes Eis zu schmelzen.

Ob Rivian sein Patent in der Serienfertigung umsetzt, ist unklar – viele Autohersteller-Patente bleiben einfach nur Patente. Rivian-Fahrer betonen allerdings in sozialen Netzwerken ihre Hoffnung, dass die Technik kommt. So äußert ein Nutzer den Verdacht, dass Rivian seine Lichttechnik bisher nicht unter winterlichen Bedingungen getestet hat – er hätte bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts öfter mit zugefrorenen Scheinwerfern zu kämpfen.

Viele Vorteile mit ams+
Erhalten Sie werbereduzierten Zugang zu allen Inhalten von auto-motor-und-sport.de inkl. der digitalen Zeitschrift als E-Paper. Monatlich kündbar.

Rivian mit Unterstützung von VW

Geld zur Serienumsetzung der Technologie könnte Rivian haben: Mitte November haben VW und Rivian bekanntgegeben, im Rahmen eines Joint Ventures zusammenzuarbeiten. In diesem Zusammenhang hat Rivian von VW 5,8 Milliarden Dollar (aktuell umgerechnet zirka 5,64 Milliarden Euro) erhalten, hinzu kommt ein vom US-Steuerzahler finanzierter 6,6-Milliarden-Dollar-Kredit (6,42 Milliarden Euro), um Rivian beim Aufbau seines für 2028 geplanten Werks im US-Bundesstaat Georgia zu unterstützen.  © auto motor und sport

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.