Mit dem AMG GT hat Mercedes ganz oben in der Sportwagenliga mitgespielt. Das Ende der aktuellen Modellgeneration ist aber schon lange besiegelt. Roadster und Coupé sind schon seit Ende 2021 nicht mehr bestellbar. Der neue Mercedes-AMG GT wird ein MSA-(Modulare Sport Architektur)-Plattformbruder zum neuen SL – also quasi ein SL mit festem Coupédach.
Plattform aus dem SL
Nachdem der neue SL bereits präsentiert ist, zeigt sich der AMG GT, der das Typkürzel C 192 tragen wird, nur in Form eines Erlkönigs. Der neue GT wird wie schon der SL komplett bei AMG entwickelt und baut auch auf dem im SL verwendeten Aluminium-Spaceframe-Chassis auf, das mit einem Materialmix aus Stahl, Magnesium und Faserverbundwerkstoffen verfeinert wird. Entsprechend ist die Transaxle-Bauweise des Vorgängers passé. Der AMG GT trägt Motor und Getriebe vorn. Das schafft Raum für serienmäßigen Allradantrieb und eine aktive Hinterradlenkung. Das Fahrwerk setzt auf eine konventionelle Stahlfederung in Kombination mit Aktiv-Dämpfern und optional Wankstabilisierung.
V8 sind gesetzt, Vierzylinder kommt auch
Beim Design stehen sich SL und GT ebenfalls sehr nahe. Das zeigt auch ein Bild, das aus einer Infobroschüre bereits vorab durchgesickert ist. Natürlich zeichnet der Dachverlauf des Coupés eine länger abfallende Linie, die bis zum Heck reicht. Die seitliche Fenstergrafik integriert eine weitere kleine Glasfläche hinter den Türen. Ansonsten entspricht der GT dem SL. Kleine Differenzierungen gibt es im Bereich des Kühlergrills sowie bei den Leuchten. Im Cockpit dürften sich SL und GT weitgehend gleichen.
Der SL liefert natürlich auch die Blaupause für das Antriebsportfolio. Als gesetzt gilt der Vierliter-V8-Biturbo, der in verschiedenen Leistungsstufen antreten wird. Als 63er dürfte er wie im SL 585 PS und 800 Nm Drehmoment an den Start bringen. Im in Deutschland noch nicht angebotenen SL 55 4-Matic+ kommt der Achtzylinder auf 476 PS und 700 Nm. Basismotor im SL ist ein Vierzylinder, der auch die Grundmotorisierung im AMG GT bilden dürfte.
Im SL 43 arbeitet der M139, der mit zwei Litern Hubraum inklusive Riemen-getriebenem Startergenerator (RSG), 48-Volt-Bordnetz und neuem elektrischen AMG E-Turbo 381 PS zuzüglich 14 Booster-PS bereitstellt. Das maximale Drehmoment liegt bei 480 Nm. Die Schaltarbeit übernimmt jeweils das AMG-eigene Speedshift-Neunstufen-Automatikgetriebe. Die Topmodelle sind damit über 300 km/h schnell. Die Plattform des C 192 ist aber auch geeignet, um Reihensechszylinder aufzunehmen. Kommen dürften die aber weder im SL noch im AMG GT. Starten wird der AMG GT zunächst als V8-Variante, der Vierzylinder wird später nachgeschoben.

Für 450 Euro zur Sneak Preview
Mercedes wird mit dem neuen AMG GT schon Geld verdienen, bevor das Auto offiziell auf den Markt kommt. Das Konzept sieht vor, dass sich AMG Private Lounge-Mitglieder bereits vor der Premiere in Sneak Preview-Events am Standort Affalterbach einkaufen können. Für die Tagestermine vom 10. bis zum 13. Juli 2023 werden pro Kopf 450 Euro Eintritt verlangt. Der Ansatz scheint aufzugehen, denn für die ersten drei Tage sind nur noch Plätze auf einer Warteliste zu haben. © auto motor und sport

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