Nach einer mehrjährigen Entwicklungsphase kündigt BMW den Einsatz von Naturfaserverbundwerkstoffen in Serienmodellen an.

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Im Streben nach Nachhaltigkeit ist auch der Wunder-Verbundwerkstoff Carbon ins Visier der Entwickler geraten. Verbundwerkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sollen das Kohlefaserlaminat ersetzen und so CO2-Emissionen in künftigen Fahrzeugmodellen weiter reduzieren.

Nach erfolgreichem Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen im Motorsport, kündigt der bayerische Autobauer BMW jetzt an, Naturfaser-Verbundwerkstoffe künftig auch in ihren Serienmodellen zu verwenden. Durch mehrjährige Entwicklungsarbeit und intensive Forschung habe man die Naturfaser-Verbundwerkstoffe zur Serienreife gebracht. Selbst die hohen Anforderungen von Dachstrukturen für die Homologation des Gesamtfahrzeugs werden von den Naturfaserverbundwerkstoffen erfüllt.

Flachs als Basis

Die auf Flachs basierenden Leichtbaukomponenten wurden gemeinsam mit dem Schweizer Cleantech-Unternehmen Bcomp entwickelt. Über die Corporate Venture Capital-Tochter (CVC) BMW i Ventures ist der Münchner Premiumhersteller direkt an Bcomp beteiligt.

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Die Verstärkungslösungen aus Naturfaser-Verbundwerkstoffen kamen bei BMW M Motorsport erstmals 2019 in der Formel E zum Einsatz. Seitdem wurden diese Komponenten auch erfolgreich im BMW M4 DTM und M4 GT4 eingesetzt, um Teile aus Kohlefaser-Kunststoff (CFK) zu ersetzen. Seit 2022 ist Bcomp offizieller BMW M Motorsport Partner für den Einsatz des BMW M4 GT4. In Kürze werden die Leichtbaumaterialien erneut beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring im BMW M4 GT4 zum Einsatz kommen.

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Nach den positiven Erfahrungen im Motorsport hält BMW die Naturfaserverbundwerkstoffe für serienreif und bestätigt den Einsatz dieser Materialien in zukünftigen BMW M-Produkten. Wie Materialuntersuchungen von BMW zeigen, lassen sich gerade Exterieur- und Interieur-Sichtbauteile vorzugsweise aus diesen Fasern herstellen.  © auto motor und sport