Selten war die Bezeichnung "Pocket Rocket", also "Taschenrakete", so zutreffend wie für den Toyota Yaris GR. Der kleine Yaris mit seiner konsequent auf Motorsport getrimmten Ausstattung und dem bärigen Dreizylinder hat auch in Deutschland für große Begeisterung gesorgt. So groß, dass er bis auf weiteres erst einmal ausverkauft ist und nicht mehr bestellt werden kann.
Video: Toyota GR Yaris auf der Nordschleife
Und obwohl schon das Serienauto so richtig schnell ist, wie Christian Gebhardt auf der Nordschleife nachwies, haben sich bereits etliche Tuner an dem Kraftzwerg versucht, um weitere Leistungsreserven zu heben. Derart krass wie Powertune Australia, ein Customizer und Tuningteile-Händler aus Sidney, hat es allerdings noch keiner getrieben. Auf ihrem Social Media-Account präsentierten die Australier ein Leistungsdiagramm, das sprachlos macht. 552,5 kW, umgerechnet 750,5 PS, soll der kleine Knallfrosch auf die Rolle gedrückt haben.
Nenndrehzahl jenseits 8.000
Was Powertune mit dem Dreizylinder ganz genau getrieben hat, um ihn auf diesen irren Peak zu heben (das Ganze auch noch in einem jenseitigen Nenndrehzahlbereich zwischen 8.200 und 8.400 U/min), verrieten sie in dem Beitrag nicht. Einem Online-Portal vertrauten die Tuner allerdings im Nachhinein einige Details an.
Demnach ist als zentrales Element ein neuer Garrett G30-770 Turbolader, ein verbesserter Ladeluftkühler, ein verstärkter Zylinderkopf, ein neuer Abgaskrümmer und neue Ladeluft-Rohrleitungen sowie eine neue ECU von Motec verbaut worden. Neue Bosch-Einspritzdüsen sorgen für den erhöhten Kalorienbedarf, eine verstärkte Kraftstoffpumpe stellt den Nachschub bereit. Entladen wird das Ganze in eine Akrapovic-Auspuffanlage.
Karbon-Kupplung und sequentielles Getriebe
Das Seriengetriebe tausche Powertune gegen ein sequentielles Sechsganggetriebe von X-Shift in Verbindung mit einer ATS Tripple Karbon-Kupplung, die für bis zu 1.500 PS gut sein soll. Beachtlich: Pleuel, Kurbelwellen und Kolben bleiben Original, ein Kompliment an die Toyota-Entwickler.

Gebaut wurde der "Rodent", zu deutsch "Nagetier", für den australischen Geschäftsmann Peter Freedman, Besitzer der Firma Røde Microphones und damit finanziell ausreichend ausgestattet für diesen Stunt. Wie die Reise weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Fest steht allerdings, dass der "Rodent" seine 750 PS nun auch im echten Leben darstellen muss, wir warten also auf echte Track-Tests, um diese Geschichte hier weiterzuschreiben. © auto motor und sport

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