Die meisten Reifen baut nicht Michelin oder Bridgestone, sondern Lego. Ein Teil der Reifen besteht aus alten Fischernetzen.

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Lego fertigt laut Medienberichten rund 380 Millionen Reifen im Jahr. Die sind allerdings maximal 4,2 Zoll groß und für Bausätze bestimmt. Hersteller für die Reifen von Lastwagen und Autos sind zumindest stückzahlmäßig weit abgeschlagen: Der umsatzstärkste Reifenkonzern Michelin hat im Jahr 2022 rund 167 Millionen Reifen hergestellt.

Reifen aus Fischernetzen

Lego baut künftig ausgewählte Reifen aus Recyclingmaterial. Es wird aus recycelten Fischernetzen, Seilen und Motoröl hergestellt, um fossile Rohstoffe zu sparen. Das neue Material, rSEBS genannt, wird zunächst in sieben verschiedenen Reifen verwendet. Diese Reifen enthalten mindestens 30 Prozent recycelte Bestandteile. Sie sind bereits in Sets integriert und nicht von bisherigen Modellen zu unterscheiden. Bis Ende 2025 sollen sie in etwa 120 verschiedenen Sets zum Einsatz kommen.

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Kunststoff aus Zuckerrohr

Die rSEBS-Reifen sind Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Lego. Das Unternehmen testet nach eigenen Angaben kontinuierlich neue Materialien, um seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Seit 2018 wird Bio-Polyethylen aus brasilianischem Zuckerrohr für über 200 Elemente genutzt. Außerdem plant die dänische Firma, ab 2024 transparenten Kunststoff mit 20 Prozent recyceltem Material aus Kunstmarmor herzustellen. Auch der Einsatz von ePOM, einem Kunststoff aus e-Methanol, ist in Vorbereitung. Ziel ist es, den Anteil an recycelten und erneuerbaren Materialien weiter auszubauen.  © auto motor und sport