Becherhalter sind plötzlich das größte Ärgernis der US-Autofahrer – und das, obwohl sie schon lange als Selbstverständlichkeit gelten. Eine neue Studie zeigt, wie die Suche nach dem passenden Becherhalter zur Krise im US-Automobilsektor geworden ist.

Es war einmal ein Becherhalter. Einfach, funktional und in fast jedem Fahrzeug verbaut. Was damals als Standard in fast jedem Auto galt, ist heute zum ungeahnten Streitthema in den USA geworden – und es sind nicht etwa schmutzige Kaffeebecher, die das Problem verursachen. Oh nein – es geht um die Größe. Es sind die großen Tassen, die ständigen Begleiter amerikanischer Autofahrer, die plötzlich nicht mehr in die Standardhalter passen.

Die Marktforschung von J.D. Power hat es klar und deutlich herausgestellt: Becherhalter sind jetzt das drittgrößte Problem der US-Autofahrer. Vorher als Problem Nummer sieben auf der Liste, haben die unzureichenden Becherhalter ihren Weg aufs Podest geschafft – und das nicht, weil die Ingenieure der Automobilbranche plötzlich den Tassenmarkt übersehen haben. Es liegt am Trend. Immer größere Behälter werden durch die Fahrzeuge geschleust, sei es die Yeti-Tasse, die Stanley-Thermoskanne oder der Big Gulp, und alle haben das gleiche Problem: Sie passen einfach nicht in die vorgesehenen Becherhalter.

Das Homer-Auto als prophetisches Desaster

Dabei war das Becherhalter-Desaster bereits in einer alten Episode der Simpsons erkennbar. In der hatte das legendäre Homer-Auto, das der gutmütige Simpson in einer Episode entwerfen durfte, seinen Auftritt. Sein Design war zwar absurd großspurig, aber die Becherhalterkrise von heute war genaugenommen ziemlich korrekt abgebildet: Das Homer-Auto hatte einen Becherhalter fast so groß wie ein Familienpool. Dass das Auto selbst in der Comic-Serie floppte lag sicher an anderen hanebüchenen Features.

Schon Saul Goodman war sauer

Überdimensionierte Becherhalter sind aber wohl keine realistische Antwort der Autoindustrie, allein schon, weil es leichter ist, nachträglich mit einem noch größeren Becher einzusteigen. Was dann passieren kann, zeigt der Kampf von Film-Anwalt Saul Goodman im Breaking-Bad-Ableger Better Call Saul. Sein schicker Firmenwagen, ein 2004er Mercedes C 240 4Matic (Baureihe W203) bietet für seinen geliebten Zweitbester-Anwalt-der-Welt-Becher nicht genügend Platz. Kurzerhand rammt er die Becher-Einfassung mit einem Meißel aus der Mittelkonsole – und schon passt sein Kaffeebehälter rein. Bei Becherhaltern verstehen US-Amerikaner anscheinend keinen Spaß.

Die US-Amerikaner und ihre Tassen: Ein Hoch auf die Reusability!

Worüber die Marktforscher jedoch stolpern, ist der wachsende Trend zur Wiederverwendbarkeit. In den USA streben immer mehr Menschen danach, ihre Getränke in stylischen, wiederverwendbaren Containern zu transportieren – aber wie soll das in einem Auto funktionieren, wenn der Becherhalter nur Platz für den Standard-Wegwerf-Kaffeebecher bietet? Und wer dachte, dass ein Becherhalter nur die Funktion erfüllen sollte, Flüssigkeiten sicher zu transportieren, sieht sich nun einem "Becherkrieg" gegenüber, der sich in den Umfragen von J.D. Power deutlich zeigt.

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"Die größeren Tassen blockieren einfach alles", erklärt Frank Hanley von J.D. Power. Wenn der Becherhalter zu weit rechts oder links sitzt, ist er ein echtes Hindernis für die Mittelkonsole und die Schaltknöpfe. Die Becherhalterkrise hat es in sich – und das mitten im Zeitalter von umweltfreundlichen, tragbaren Kaffeebechern.

Der Ausweg: Ein Becherhalter-Adapter?

Es ist klar: Diese Becherhalterkrise ist nicht einfach zu lösen. Doch, wie bei so vielen anderen Autofahrerproblemen, könnte der Ausweg simpel sein. Wie wäre es mit einem Becherhalter-Adapter? Ein praktisches kleines Zubehör, das es jedem US-Amerikaner ermöglicht, seine Yeti- oder Stanley-Tasse bequem in das Auto zu integrieren, ohne dabei auf die Funktionalität und das Design des Fahrzeugs zu verzichten.  © auto motor und sport