Der chinesische Hersteller Xiaomi hat die Maximalleistung des SU7 Ultra von 1.548 auf 900 PS reduziert – per Online-Update. Die Besitzer sind empört.
Mit seinen 1.548 PS hat der Xiaomi SU7 Ultra für reichlich Furore in der Autowelt gesorgt, nicht zuletzt dank des prestigeträchtigen Rundenrekords auf dem Nürburgring (6:46,874 Minuten, schnellster Viertürer, schnellstes Elektroauto). Darüber können sich momentan nur chinesische Kunden freuen, denn der hart bespoilerte Elektro-Renner ist derzeit nur auf dem Heimatmarkt erhältlich – für aktuell umgerechnet rund 63.500 Euro. Daran hätte sicher auch mancher deutsche Speedfreak Freude.
OTA-Update mit Leistungs-Drossel
Nicht so erfreut waren dagegen die SU7-Ultra-Besitzer in China, nachdem ihr Auto – wie heute üblich – per "Over-the-Air-Update" (OTA) mit der neuen Fahrzeug-Software Xiaomi HyperOS 1.7.0 bespielt wurde. Denn mit dieser Version wurden dem Flügelmonster die Zügel angelegt und die Leistung auf rund 900 PS aus den drei Elektromotoren begrenzt. Immer noch reichlich, möchte man da einwenden. Doch freilich nicht das, wofür die Kunden schließlich bezahlt hatten.
Um die ausgeblendeten rund 650 PS wieder zu entkorken, müssen die Besitzer auf die Renne: Erst nach einer durch Xiaomi bewerteten Qualifikationsrunde auf einer offiziellen Rennstrecke wird die volle Leistung wieder freigegeben.
Und noch eine Spaßbremse wurde eingeführt: Die Launch-Control für den halbautomatischen Maximal-Start wurde mit einer Zeitsperre versehen. Künftig muss von der Aktivierung bis zur Starterlaubnis eine Minute gewartet werden. Damit sollen offenbar besonders spektakuläre Ampelstarts unterbunden werden.

Beschränkung aus Sicherheitsgründen
Ein Sprecher von Xiaomi Auto betonte laut chinesischen Medien, dass die Beschränkungen aus Sicherheitsgründen notwendig seien. Er erklärte, dass die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs geeignete Streckenbedingungen sowie besondere Fahrkenntnisse voraussetze. "Die volle Leistung von 1.548 PS ist für den Einsatz auf der Rennstrecke mit entsprechenden Reifen und Vorbereitung ausgelegt", erklärte das Unternehmen. "Wir wollen sicherstellen, dass die Besitzer diese Leistung sicher genießen können."
Video: Nürburgring Rekord gebrochen
Fanden die Besitzer allerdings nicht so genussvoll, denn in den chinesischen sozialen Medien hagelte es Protest gegen die Maßnahme. Nicht zuletzt deshalb, weil sie Xiaomi nicht angekündigt, sondern ohne Zustimmung der SU7-Ultra-Kunden einfach aufgespielt hatte. Das soll sich in Zukunft ändern: "Wir schätzen das leidenschaftliche Feedback unserer Community und werden in Zukunft für mehr Transparenz sorgen", zitiert das chinesische Newsportal CarNewsChina einen Unternehmensvertreter. Demnach wird das Leistungslimit wieder abgeschafft.
Über mangelnde Nachfrage kann sich Xiaomi indes nicht beklagen. Stand März 2025 liegen über 19.000 Vorbestellungen für den SU7 Ultra vor; der dreimotorige Supersportler ist für zwei Jahre ausverkauft. © auto motor und sport