Plastik erkennt man meist sofort: Fast alle Einweg-Pflegeprodukte haben eine Plastikverpackung. Dazu kommen Seifenschale, Klobürste und Toilettenpapierhalter - oft auch aus Plastik. Um das Badezimmer plastikfrei zu machen, reicht es aber nicht, das sichtbare Plastik zu entfernen und gegen Utensilien aus Bambus oder Keramik auszutauschen. Denn in vielen Produkten verstecken sich Plastikpartikel, die mit dem bloßen Auge oft gar nicht erkennbar sind: Mikroplastik.
Als Mikro- und Nanopartikel werden Plastikpartikel bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Diese Partikel befinden sich bereits in vielen Bereichen des Lebens: in der Natur, vorrangig im Meer und in den Böden, in unserem Trinkwasser aus der Leitung und auch im Wasser aus abgepackten Plastikflaschen. Mikroplastikpartikel sind Fremdkörper, die durch den Konsum von Fisch, Wasser und anderen Produkten, aber auch durch Produkte im Badezimmer wie Zahnpasta, Cremes und Peelings in den menschlichen Körper gelangen und toxisch wirken können. So wurden krebserregende, hormonverändernde und Immunsystem-schädigende Bestandteile in vielen Plastikverbindungen gefunden.
Nachhaltiger Konsum und der Blick auf die Inhaltsliste von Produkten helfen auf dem Weg in eine plastikfreie Zukunft. Und das nutzt nicht nur der Gesundheit des einzelnen Konsumenten, sondern der Umwelt und nachfolgenden Generationen. Doch wie wird das Badezimmer plastikfrei? Hier sind Ideen für das plastikfreie Badezimmer mit Pflegeprodukten ohne Mikroplastik.
Produkte ohne Plastikverpackung
Wiederverwendbare Abschminkpads oder Ohrenstäbchen aus Bambus ohne Plastik stehen für umweltbewusste Kosmetik.
Aber es geht auch ganz ohne Verpackung: Anstatt Shampoo sowie Handseife und Duschgel samt Plastikverpackung und bedenklichen Inhaltsstoffen zu kaufen, gibt es Seife am Stück. Stückseife von Alepeo mit Olivenöl und Lorbeeröl macht Haut und Haare seidenweich - und das ganz ohne Konservierungsstoffe oder künstliche Farb- und Duftstoffe.
Pflegeprodukte ohne Mikroplastik
Eine erste Hilfe beim Einkauf von Pflege- und Kosmetikprodukten sind Apps, die Inhaltsangaben liefern und so auch Mikroplastik aufweisen. Mit der App von Codecheck erhält man durch das Scannen des Barcodes eine übersichtliche Liste mit Bewertungen zu den einzelnen Inhaltsstoffen. Stehen in der Inhaltsstoffliste Stoffe wie zum Beispiel "Polyethylen" (PE), "Polypropylen" (PP), "Polyamid" (PA) oder "Polyethylenterephtalat" (PET) ist auf jeden Fall Mikroplastik in den Produkten enthalten.
Duschgels und Shampoos ohne Mikroplastik
Wer keine Seife am Stück mag, aber dennoch auf Mikroplastik und andere Schadstoffe in Shampoo, Duschgel und Peelings verzichten will, ist mit den Produkten der Naturkosmetik-Marken Weleda, Alterra und Lavera gut beraten. Die Produkte kommen ohne bedenkliche Inhaltsstoffe aus und werden aus Bio-Rohstoffen hergestellt.
Zahnpasta ohne Mikroplastik
Um ganz sicher zu gehen, welche Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten enthalten sind, kann man sie selbst anrühren und herstellen. So etwa auch Zahnpasta: Aus Kokosöl, Natron, Xylit (Birkenzucker) oder Steviapulver sowie Kurkumapulver entsteht eine Zahncreme ohne bedenkliche Zusatzstoffe, die Zähne und Zahnfleisch gesund hält.
Gute Zahnpasta-Alternativen ohne Mikroplastik bieten jedoch auch Marken wie Weleda, Sante oder Alviana.
Dazu passen eine Zahnbürste mit Bambusgriff und Zahnseide aus Bienenwachs.
Deodorants ohne Mikroplastik
Natron kann als antibakterielles Wundermittel auch als Deo eingesetzt werden: einfach mit etwas Wasser unter die Achseln reiben. Doch wer lieber auf Handelsware vertraut statt DIY-Pflegeprodukte zu testen, sollte vor allem auf Deos mit Mikroplastik verzichten. Besser sind Deocremes wie von der regionalen Marke Greendoor, die garantiert ohne Mikroplastik hergestellt werden, sowie frei von Aluminiumsalzen, Mineralöl, Parabenen und Silikonen sind.
Kosmetik ohne Mikroplastik
Mikroplastik findet sich oft in glitzerndem Lipgloss sowie Make-Up, Lidschatten und Puder. Doch wer will schon Plastik im Gesicht und später im Körper? Nylon im Puder und Polyethylen (PE) sowie Mineralöl im Lippenstift sind nicht selten. Das muss aber nicht sein: Mit zertifizierter Naturkosmetik ist man auf der sicheren Seite. Diese erkennt man an den Siegeln von Natrue, BDIH, Ecocert oder Demeter. Bei Kosmetikprodukten von Marken wie Dr. Hauschka oder Benecos ist Mikroplastik nicht zugelassen.
Bei diesen Produkten werden stattdessen pflanzliche oder mineralische Stoffe wie Tonerde und Kieselmineralien eingesetzt.
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