- Die ersten Corona-Schnelltests haben die Zulassung in Deutschland erhalten.
- Die Tests sollen auch durch Laien sicher durchgeführt werden können.
- Sie gelten neben den Impfungen als ein wichtiger Baustein bei der Eindämmung der Pandemie.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat die ersten drei Sonderzulassungen für Corona-Tests zur Eigenanwendung durch Laien erteilt (Blog-Eintrag von 8:58 Uhr). Das teilte ein Sprecher mit.
Bei allen drei Tests würden die Proben durch einen Abstrich im vorderen Nasenbereich entnommen. Dieser könne nach den von den Herstellern vorgelegten Studien jeweils durch Laien sicher durchgeführt werden, erklärte das Bundesinstitut weiter.
Corona-Selbsttests: Sichere Anwendung durch Laien
Vor der Erteilung einer Sonderzulassung prüft das Bundesinstitut nicht nur das technische Funktionieren des Tests. Es geht auch um die Frage, ob der Test sicher von Laien angewendet werden kann. Dazu gehört unter anderem auch eine verständliche Bedienungsanleitung, hieß es im Vorfeld.
Bei dem Bundesinstitut waren mit Stand 12. Februar fast 30 Anträge auf eine Sonderzulassung entsprechender Tests gestellt worden. Die Anträge werden nach damaligen Angaben mit höchster Priorität geprüft, um solche Schnelltests so schnell wie möglich verfügbar zu machen.
Damit die Tests von Laien sicher angewendet werden können und einen wirksamen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten, sei Sorgfalt das oberste Prinzip in den Prüfverfahren, erklärte das Bundesinstitut. Bundesgesundheitsminister
Den regulären Weg, Medizinprodukte auf den Markt zu bringen, stellt hingegen die CE-Kennzeichnung durch Zertifizierungsstellen dar. Unabhängig von den Sonderzulassungen erwartete das Bundesinstitut auch auf dem regulären Weg weitere Antigen-Tests zur Laienanwendung.
Einfluss auf weitere Öffnungsschritte
Schnelltests gelten neben den Impfungen als ein wichtiger Baustein bei der Eindämmung der Pandemie. Dieser Meinung ist beispielsweise auch die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek.
Antigen-Schnelltests hätten zwei große Vorteile, sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Dienstag im NDR-Podcast "Coronavirus-Update": Sie seien schneller als PCR-Tests - "das heißt, sie können viel schneller reagieren" - und es seien mehr Tests möglich - "das heißt, sie können eine viel größere Anzahl durchführen".
Ciesek sagte weiter: "Diese Kombination machen sie in bestimmten Bereichen des Lebens wie in der Schule zu einem sinnvollen Tool, um Infektionsketten schnell zu unterbrechen und die Ausbreitung in der Schule zu vermeiden."
Schnelltests ermöglichten es nicht nur, dass man schnell erkennt, wenn jemand infiziert ist, "sondern vor allen Dingen auch infektiös ist". Man müsse daher die Grenzen solcher Tests gut erklären. Grundsätzlich gelte aber: "Jeder richtig Erkannte zählt."
Schnelle Erkennung von Infektionen wegen sich ausbreitender Mutanten relevant
Das Thema hat durch die rasante Ausbreitung der als noch ansteckender geltenden Corona-Variante, die zuerst in Großbritannien entdeckt worden war, weiter an Bedeutung gewonnen.
Die bisher verfügbaren Corona-Schnelltests sind seit dem 2. Februar auch zur Anwendung durch nicht medizinisches Personal nach einer Schulung zugelassen. Gesundheitsminister Spahn hatte zunächst angekündigt, dass ab 1. März das Angebot für alle Bürger kommen soll, sich kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests testen zu lassen - etwa in Testzentren, Praxen oder Apotheken. Darüber soll nun aber erst bei den nächsten Bund-Länder-Beratungen zur Pandemie am 3. März gesprochen werden. (dpa/mgb)