• Das Robert-Koch-Institut meldet so hohe Fallzahlen wie noch nie.
  • RKI-Präsident Lothar Wieler kritisiert in Anbetracht dessen die Sorglosigkeit einiger Menschen und ruft erneut auf, Kontakte auf das Nötigste einzuschränken.
  • Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mahnt Einhaltung der Corona-Maßnahmen an und blickt einer Impfstoff-Zulassung am 23. Dezember positiv entgegen.

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Die Corona-Lage in Deutschland ist nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) so ernst wie nie zuvor in der Pandemie. Die Fallzahlen seien so hoch wie noch nie und sie stiegen weiter an, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin.

Es bestehe die Gefahr, dass sich die Situation weiter verschlimmert und es immer schwieriger wird, mit der Pandemie und ihren Folgen umzugehen. Mit zwischen 12.000 und 29.000 gemeldeten Neuinfektionen pro Tag lägen die Fallzahlen im Dezember deutlich höher als im November, führte Wieler aus.

Aktuell seien 325.000 Menschen in Deutschland mit Sars-CoV-2 infiziert, in den Sommermonaten seien es wenige Tausend gewesen. Immer stärker betroffen sei die Gruppe der 80-Jährigen, mit besonders hohem Risiko für schwere und tödliche Krankheitsverläufe.

Dass sich im Moment viel zu viele Menschen infizierten, sei "Ergebnis von Sorglosigkeit einiger Menschen", sagte Wieler. Die Neuinfektionszahlen müssten nun deutlich sinken. Er rief dazu auf, Kontakte auf das Nötigste einzuschränken.

Er persönlich werde die beschlossene Höchstzahl bei Treffen über Weihnachten nicht ausnutzen, sondern ganz bewusst darunter bleiben.

Spahn blickt optimistisch auf eine Impfstoff-Zulassung am 23. Dezember

Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mahnte an, die Vorgaben zur Eindämmung der Pandemie in allen Bereichen konsequent umzusetzen. Die weitergehenden Schließungen von Einrichtungen, die ab diesem Mittwoch starten, seien geboten. "Lieber jetzt mit Aussicht auf Erfolg als erst nach Weihnachten mit dem Risiko großer Nebenwirkungen", sagte Spahn.

Einen Tag vor Inkrafttreten des bundesweiten Lockdowns äußern sich Bundesgesundheitsminister Spahn und Lothar Wieler zur Corona-Lage vor Weihnachten.

Allerdings rechnet er selbst mit dem jetzt verschärften Corona-Lockdown nicht mit schnellen Effekten: "Auch eine Vollbremsung wird eine lange Bremsspur haben." Deutlich zuversichtlicher blickt Spahn hingegen auf einen baldigen Start von Impfungen gegen das Coronavirus.

Man dürfe optimistisch sein, dass eine Impfstoff-Zulassung am 23. Dezember erfolgen könne, sagte der CDU-Politiker mit Verweis auf entsprechende Medien-Informationen am Dienstag in Berlin.

Dies sei "eine gute Nachricht für die Europäische Union". Ziel sei, eine europäische Impfstoff-Zulassung noch vor Weihnachten zu erreichen und dann in Deutschland noch vor dem Jahreswechsel mit dem Impfen beginnen zu können.

Er verteidigte es, keine Notfallzulassung vorzusehen, sondern ein reguläres Verfahren der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Dies sei wichtig für das Vertrauen in Impfstoffe. (dpa/ari)

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