Hundebesitzer machen am Ostersamstag einen schrecklichen Fund: In einem abgelegenen Waldstück im Thüringer Ilm-Kreis entdecken sie eine Babyleiche. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art in der Gegend.
Nach dem Fund einer Babyleiche im Ilm-Kreis in Thüringen soll eine Obduktion Aufschluss über Todesursache und Geschlecht des toten Säuglings geben. Rechtsmediziner begannen nach Angaben der Staatsanwaltschaft Erfurt am Sonntag mit der Untersuchung. Wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, war zunächst ungewiss. Der Leichnam befinde sich in einem schlechten Zustand, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt, Hannes Grünseisen, der Deutschen Presse-Agentur.
Zwei Spaziergänger mit Hunden hatten das tote Baby am Samstagabend gegen 20.45 Uhr bei Geschwenda im Thüringer Wald entdeckt und die Polizei gerufen. Es ist nicht der erste derartige Vorfall in Thüringen.
Das tote Baby lag laut Staatsanwaltschaft an einem Steilhang in einem Waldstück. Laut Landespolizeidirektion in Thüringen war es bekleidet. Nähere Angaben dazu, wie die Leiche vorgefunden wurde, machten die Ermittler zunächst nicht. Geschwenda liegt nahe der Abfahrt Gräfenroda der Autobahn 71 (Erfurt-Schweinfurt). Der Fundort an dem Steilhang selbst ist nach Einschätzung von Beobachtern abgelegen und mit dem Auto kaum zu erreichen.
Es sind auch Gerichtsmediziner vor Ort
Einsatzkräfte der Polizei waren die Nacht hindurch bis in den frühen Nachmittag des Ostersonntags mit der Suche nach Spuren am Fundort beschäftigt, wie die Landeseinsatzzentrale auf Anfrage sagte. Der Bereich war großräumig abgesperrt. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft ergänzte, dass auch Gerichtsmediziner vor Ort gewesen seien.
In Thüringen waren in den vergangenen Jahren mehrfach tote Babys entdeckt worden. Wiederholt kam es im Ilm-Kreis zu solchen Funden. Dort war etwa Anfang 2016 in Ichtershausen bei Arnstadt die Leiche eines kleinen Jungen gefunden worden, der laut rechtsmedizinischer Untersuchung bei der Geburt noch gelebt hatte. Später wurden die sterblichen Überreste eines weiteren Neugeborenen in der Region entdeckt. Die in Müllsäcken verpackten Leichname waren von einer jungen Frau zur Welt gebracht worden, die später wegen unterlassener Hilfeleistung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. (dpa/best)
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