Mädchen und Frauen in Afghanistan dürfen nach Einschätzung eines Experten der EU auch im neuen Schuljahr nicht an die Schulen und Universitäten des Landes zurückehren. Bei Treffen mit Ministern der Taliban habe er diesbezüglich keine "feste Zusage" von den militanten Islamisten bekommen, sagte der Sondergesandte der EU für Afghanistan, Tomas Niklasson, am Sonntag auf einer Pressekonferenz.

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Investition in die Zukunft

Bildungseinrichtungen für Mädchen und Jungen, Frauen und Männer in Afghanistan zu öffnen sei nicht optional, sagte Niklasson. "Es ist eine notwendige Investition in die Zukunft, in die nächste Generation, in ein besseres Afghanistan und vor allem ist es eine Forderung aller Afghanen, mit denen wir sprechen."

Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 haben die Taliban die Rechte von Frauen und Mädchen in Afghanistan immer weiter eingeschränkt. So ist ihnen der Besuch der Schule ab der siebten Klasse und der Universität nicht mehr gestattet.

Arbeit bei Hilfsorganisationen verboten

Ende vergangenen Jahres haben die neuen Machthaber afghanischen Frauen außerdem die Arbeit bei Hilfsorganisationen verboten, mit Ausnahme der Bereiche Gesundheit, Bildung und Ernährung. Dies sei ein klarer Verstoß gegen das Recht der Frauen auf Arbeit und wirke sich schwerwiegend auf deren Fähigkeit aus, für sich selbst und ihre Familien zu sorgen, sagte Niklasson.  © dpa

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