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Joseph Ratzinger ist tot
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren gestorben. Joseph Aloisius Ratzinger war vom 19. April 2005 bis zu seinem Amtsverzicht am 28. Februar 2013 Papst. Wir blicken zurück auf sein ereignisreiches Leben.
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Benedikt XVI. ist tot. Wir blicken auf das bewegte Leben des gebürtigen Oberbayern zurück. Das Bild zeigt den Papst im Jahr 2010 bei seinem Besuch in London.
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Geboren wurde er in diesem idyllischen Haus in Marktl am Inn. Das kleine Dorf liegt in der Nähe des oberbayerischen Altötting, einem der größten Wallfahrtsorte Europas. Die Familie zieht oft in dieser Gegend um, weil der Vater als Gendarmeriemeister arbeitet.
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Mitten in seiner Schulzeit am Gymnasium Traunstein wird er durch die "Jugenddienstpflicht" 14-jährig in die Hitlerjugend aufgenommen. Ab 1943 ist er Flakhelfer in München. 1944 überlebt er einen Angriff auf seine Batterie in Gilching bei München. Nach dem Krieg schließt er die Schule ab und studiert ab 1946 Katholische Theologie und Philosophie.
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Das Familienfoto aus dem Jahr 1951 zeigt Joseph Ratzinger (oben rechts) mit seinem Bruder Georg Ratzinger (1924-2020), seiner Schwester Maria (1921-1991) und seinen Eltern, die wie die Kinder Maria und Joseph hießen. Gerade Joseph fällt schon während der Schule, aber mehr noch während der Studienzeit durch "herausragende geisteswissenschaftliche Fähigkeiten" auf.
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Beide Brüder empfangen im selben Jahr (1951) ihre Priesterweihe. Hier sieht man sie zusammen mit dem gemeinsamen Freund Rupert Berger (Mitte) am Tag der Weihe. Nur zwei Jahre später promoviert Joseph Ratzinger und wird Doktor der Theologie. Fünf Jahre später folgt die erste Professur.
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Nach verschiedenen Professuren in Freising, München, Bonn, Münster, Tübingen und schließlich Regensburg wird Joseph Ratzinger 1977 Erzbischof von München und Freising.
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Nur einen Monat später wird er zum Kardinal erhoben. Kardinäle können, sofern sie unter 80 Jahre alt sind, den Papst wählen oder theoretisch selbst Papst werden. Traditionell ist mit dem Titel des Erzbischofs von München eine Kardinalswürde verbunden. (Foto: Fronleichnamsmesse auf dem Marienplatz, 1981)
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Der damalige Papst Johannes Paul II. ist hier zu Besuch in München. Gemeinsam mit Ratzinger, der als eine Art Ziehsohn des Papstes gilt, fahren sie über die Theresienwiese. 1980 wird zu einem der ambivalentesten Jahre im Leben Ratzingers. Vieles, was in diesem Jahr geschieht, wird erst viel später aufgedeckt.
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Ratzinger ist Erzbischof von München, als im Jahr 1980 ein wegen Kindesmissbrauchs für die Diözese Essen unhaltbarer Priester nach München versetzt wird. Der Priester wird kurz nach seinem Umzug in der Jugendarbeit eingesetzt. Der Generalvikar, eine Art Generalsekretär einer Diözese, nimmt die Verantwortung später auf sich. Der Fall gerät erst 2010 an die Öffentlichkeit.
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Nur ein Jahr später, im Jahr 1981, wird Ratzinger nach Rom berufen. Er soll Präfekt der Glaubenskongregation werden. Ab diesem Zeitpunkt ist er oberster Beauftragter für den Schutz der Katholischen Moral- und Sittenlehre. Ratzinger ist spätestens jetzt einer der mächtigsten Männer innerhalb der Katholischen Kirche.
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Während seiner Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation schlägt Ratzinger viel Gegenwind entgegen. Schwulenverbände kritisieren ihn und seine Vorstellungen in Sachen Abtreibung stoßen auf Ablehnung. Im April 2005 stirbt sein Vorgänger Johannes Paul.
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Er wird zum Nachfolger gewählt. Ende April 2005 tönt das "Habemus Papam" über den Petersplatz. Ratzinger ist nun Benedikt XVI., der 264. "Nachfolger Petri auf Erden". Mit 78 Jahren übernimmt er das wichtigste Amt der Katholischen Kirche.
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Eine Welle der Papstbegeisterung schwappt nach Deutschland. Immerhin ist Benedikt XVI. der erste deutsche Papst nach knapp 500 Jahren. "Wir sind Papst" titelt die Bild-Zeitung.
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Doch die Stimmung in Deutschland kippt. Unter dem Motto "Keine Macht den Dogmen" versammelt sich eine Gegendemonstration anlässlich des Deutschland-Besuchs des Papstes im Jahr 2011 in Berlin. Kritiker werfen dem Papst vor, zu wenig gegen sexuellen Missbrauch innerhalb der Katholischen Kirche zu unternehmen. Außerdem hebt er die 1988 erlassene Exkommunikation gegen Bischöfe der Pius-Bruderschaft, wie Holocaust-Leugner Richard Williamson, auf.
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Gleich im August 2005 besucht er den Weltjugendtag in Köln. Er wird von einer jubelnden Menschenmenge empfangen. Hier ist er mit dem damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler zu sehen.
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Im Jahr 2008 reist er für sechs Tage in die USA. Dort wird er vom damaligen Präsidenten George Bush empfangen. Er zeigt sich "beschämt" von den Missbrauchsvorwürfen gegen US-amerikanische Priester und fordert eine "Reinigung" der Katholischen Kirche. Später spricht er vor der UN-Vollversammlung und hält im Yankee-Stadium eine Messe mit Zehntausenden Gläubigen.
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Im interreligiösen Dialog gilt Benedikt XVI. als Brückenbauer. Immer wieder sucht er den Kontakt mit Islam und Judentum. Hier steckt er 2009 einen Gebetszettel in die Klagemauer, dem wichtigsten Heiligtum für Juden in Jerusalem. Gerade die gemeinsamen Wurzeln der Religion müssten betont werden, so ein Grundanliegen Benedikts.
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Während seiner Deutschlandreise besucht er die wiedererrichtete Kölner Synagoge und trifft sich auch mit Vertretern des Islam in Deutschland. In Regensburg hält er später eine berühmte Rede, die zunächst von Deutschen Muslimen als Hasspredigt bezeichnet wird. Später wird die Rede anders interpretiert. Die "Zeit" nennt ihn sogar den "Weisen im Morgenland", der "in der islamischen Welt zur wichtigsten Autorität des Westens wird".
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2012 wird er 85 Jahre alt und holt sich ein bisschen Bayern in die Paolina-Kapelle des Apostolischen Palastes. Im selben Jahr wird er vom Forbes-Magazin in der Liste der mächtigsten Menschen der Welt auf Platz fünf aufgenommen.
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Ein Jahr später tritt er zurück. Er ist in der gesamten Kirchengeschichte erst der zweite Papst, der zurücktritt – zuletzt geschehen vor 700 Jahren. Damals sagt er, dass seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten aufgrund seines Alters nicht mehr ausreichen, "um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben". Da der Papsttitel bis zum Tod gilt, bleiben viele Fragen offen.
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Er ist nun ein "emeritierter" Papst. Diesen Titel haben normalerweise Bischöfe, wenn sie keine Diözese mehr leiten. Seitdem hält er sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit fern. Im Jahr 2014 nimmt er an der Heiligsprechung seines Vorgängers Johannes Paul II. teil.
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Mit seinem Nachfolger hat Benedikt ein gutes Verhältnis, trotz unterschiedlicher Auslegung des Pontifikats. Beide sind hier bei der Feier des 65. Priesterjubiläums von Benedikt im Juni 2016. Franziskus sagt über seinen Vorgänger: "Sie dienen weiter der Kirche und hören nicht auf, wahrlich mit Kraft und Weisheit zu ihrem Wachstum beizutragen."
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Vor seinem Tod hat er mit dem Journalisten Peter Seewald das Buch "Letzte Gespräche" verfasst. Er kritisierte vor allem die Katholische Kirche in Deutschland. Sie hat seiner Meinung nach zu viel Geld und zu wenig Glauben.
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