Die überbordende Waffenkriminalität in den USA setzt einer neuen Studie zufolge einen großen Teil der Menschen in der Großstadt Chicago Gewalt aus.

Mehr Panorama-News

Laut der Untersuchung über den Zeitraum von mehr als 25 Jahre sind die Hälfte aller Menschen in der Stadt bis zum Alter von 40 Jahren bereits Zeuginnen oder Zeugen von Schüssen geworden. Dabei gab es einen großen Unterschied zwischen Schwarzen, Hispanics - Menschen also, die meistens aus einem spanischsprachigen oder lateinamerikanischen Land eingewandert sind - und Weißen. Letztere Gruppe erlebte weniger als halb so oft Schüsse.

Die Studie wurde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Cambridge und Oxford in Großbritannien sowie Havard in den USA durchgeführt. Chicago gilt als amerikanischer Brennpunkt für die ohnehin landesweit grassierende Waffengewalt mit Zehntausenden Toten in den USA pro Jahr.

Die Untersuchung fand dabei auch heraus, dass die Befragten bei den ersten erlebten Schüssen durchschnittlich 14 Jahre alt waren. Männer wurden zwar etwas öfter Zeugen als Frauen, waren aber deutlich öfter Opfer von Schussverletzungen.

Geschlechterübergreifend wurden sieben Prozent der befragten Schwarzen und Hispanics bis zum Alter von 40 angeschossen gegenüber drei Prozent der Weißen. "Ein solches Maß an Gewaltexposition kann chronischen Stress und gesundheitliche Folgen für die Bevölkerung in Chicago und anderswo verursachen", hieß es in einer Mitteilung.  © dpa

JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.