- Ein Medienbericht prangert Rassismus bei den Hilfsorganisationen Malteser und Johanniter an
- So sollen etwa Einsatzkräfte beider Organisationen aus rassistischen Motiven Patienten schlechter behandelt haben.
Die Hilfsorganisationen Malteser und Johanniter in Nordrhein-Westfalen haben nach einem Bericht der "taz" teilweise ein Rassismus-Problem. Demnach wurden bei den Johannitern in Köln die Geburtstage von Adolf Hitler und anderen Nazi-Größen in einen Wandkalender eingetragen und ein rassistisches Spiel gespielt.
Rettungskräfte seien dort auch als Reichsbürger und durch eine Nähe zur rechtsextremen Identitären Bewegung aufgefallen. Die Malteser und der Johanniter sagten der "taz" eine schnelle Prüfung der Vorwürfe zu.
Auf einer Rettungswache der Malteser in Nordrhein-Westfalen soll ein Mitarbeiter vor einem Einsatz geäußert haben, dass erlieber das Flüchtlingsheim anzünden wolle, als den Geflüchteten zu helfen. Auf dieser Wache hätten Mitarbeiter in einer Chatgruppe rassistische und sexistische Memes ausgetauscht, berichtete die "taz".
Hilfsorganisationen äußeren sich bislang nicht zu den Vorwürfen
Rettungskräfte beider Rettungswachen berichteten der Zeitung demnach von Fällen, in denen aus rassistischen Gründen Patientinnen und Patienten schlechter behandelt worden seien.
Die Rettungskräfte, die in Köln in Zusammenhang mit den rechtsextremen und rassistischen Vorfällen aufgefallen seien, arbeiteten zumindest teilweise immer noch für die Johanniter Unfallhilfe. Der Mitarbeiter, der 2020 die Vorfälle intern weitgehend erfolglos angesprochen habe, habe dagegen die Kündigung erhalten, schreibt die "taz".
Sowohl von den Johannitern als auch von den Maltesern war am Freitagabend und am Samstagmorgen zunächst keine konkrete Antwort zu den Vorwürfen zu erhalten. Zu der "taz" sagte eine Sprecherin der Johanniter, es habe im Sommer 2020 erkennbar Fehlentwicklungen und Fehlverhalten in der Rettungswache gegeben.
Es werde eine "engagierte Untersuchung" geben. Der Landesverband der Malteser in NRW teilte der "taz" demnach mit, dass man den Vorwürfen "selbstverständlich unverzüglich" nachgehe. "Wir verurteilen so ein menschenverachtendes Verhalten, generell und insbesondere in unseren eigenen Reihen", sagte ein Sprecher. (dpa/thp)