In den Alpen wird es die kommenden Tage viel Schnee geben - vielleicht sogar zu viel. Denn in vielen Alpenregionen gilt bereits die zweithöchste Lawinenwarnstufe. Für alle, die sich nicht für Skifahren begeistern können, heißt das: weiter nasskaltes Wetter.
Am Wochenende wird in den Regionen an den Alpen und im süddeutschen Bergland viel Schnee erwartet.
Für alle anderen Regionen setze sich das Wetter der Marke "nasskalt" fort, sagte Adrian Leyser vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Donnerstag.
Achtung vor gefrierendem Regen
An der See und im äußersten Nordwesten und Westen soll es in der Nacht zum Samstag frostfrei bleiben, ansonsten werden Tiefstwerte zwischen -1 und -7 Grad erwartet.
An den Alpen und im östlichen Bergland könne es mitunter noch kälter werden. Am Samstag ist von den Küsten über das norddeutsche Tiefland bis in die tiefen Lagen des westlichen und zentralen Mittelgebirgsraumes fast durchweg Regen zu erwarten.
Wegen gefrierenden Regens könne es örtlich Glatteis geben, sagte DWD-Experte Leyser. Auch der Schnee könne einige Probleme bereiten. In Staulagen unmittelbar an den Alpen komme bis Sonntag wohl ein halber Meter Neuschnee zusammen, punktuell auch mehr.
Warnstufe in den Alpen deutlich angehoben
In den Alpen selbst haben die Warndienste in zahlreichen Regionen inzwischen die zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen. Vor allem in den österreichischen Bundesländern Steiermark und Salzburg war die Situation am Donnerstag laut den Experten angespannt.
Viel Neuschnee und starker Wind haben in den Nordalpen und Tauern für umfangreiche Schneeverfrachtungen gesorgt.
Auch in den Chiemgauer und den Berchtesgadener Alpen in Bayern gilt derzeit oberhalb der Waldgrenze Warnstufe 4. Bereits bei geringer Zusatzbelastung, zum Beispiel durch einen einzelnen Skifahrer, sei die Auslösung meist mittelgroßer Schneebrettlawinen wahrscheinlich, teilte der Lawinenwarndienst Bayern mit.
Angespannte Situation hält bis zum Wochenende
Die angespannte Situation dürfte in vielen Regionen bis zum Wochenende anhalten und sich teils sogar verschärfen. Das österreichische Bundesland Salzburg erwartet am Wochenende 60 bis 100 Zentimeter Neuschnee.
"Zahlreiche Sperren, auch von Straßen, sind daher absehbar", sagte Norbert Altenhofer, Leiter des örtlichen Lawinenwarndienstes, laut einer Mitteilung. Das Land hat daher bereits das Bundesheer um Unterstützung gebeten. Auch in Bayern rechnen die Experten am Wochenende mit einer kritischen Situation.
In den weiteren Alpenländern ist die Lage noch entspannt. In der östlichen Schweiz gilt in einigen Teilen im Osten des Landes Warnstufe 3, in Frankreich und Italien ist die Gefahr bisher geringer.
DWD rechnet mit "Schneemassen im Alpenvorland"
Im deutschen Alpenvorland ist laut DWD mit 15 bis 30 Zentimetern Neuschnee zu rechnen. "Diese regelrechten Schneemassen werden sicherlich zu Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr führen", sagte DWD-Meteorologe Adrian Leyser.
Auch die höheren Lagen von Schwarzwald, Alb und Bayerischen Wald werden sich laut Leyser bis Sonntag tief verschneit präsentieren. Im Süden und Osten kann es zu leichtem Frost zwischen 0 und -3 Grad kommen, sonst werden Tiefstwerte zwischen 4 und 0 Grad erwartet.
In der kommenden Woche setzt sich das unbeständige, wolkenreiche und feuchte Wetter laut DWD fort, wobei das Temperaturniveau im Wochenverlauf etwas zurückgehen soll. Eventuell bestehe auch in flacheren Regionen die ein oder andere "Schneeoption". (mgb/dpa)
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