Italien liefert den wegen einer möglichen Verstrickung in den Bestechungsskandal im EU-Parlament festgenommenen Europarlamentarier Andrea Cozzolino vorerst nicht an Belgien aus.

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Ein Gericht in Neapel vertagte am Dienstag erneut die Entscheidung über ein entsprechendes Gesuch der Staatsanwaltschaft in Brüssel auf den 16. Mai, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

Dem 60-Jährigen wird vorgeworfen, von Drittstaaten wie Katar oder Marokko Geld angenommen zu haben, um in deren Sinn Entscheidungen des EU-Parlaments zu beeinflussen. Er streitet dies ab und steht seit Februar unter Hausarrest.

Der Verteidiger des Süditalieners argumentiert, dass nicht sicher sei, dass sein Mandant in einem belgischen Gefängnis adäquate Haftbedingungen vorfinden würde. Der belgische Strafvollzug verfüge über "veraltete Einrichtungen" und eine "unzureichende Gesundheitsversorgung", die Gefängnisse seien zudem "überfüllt".

In den Skandal sind außerdem die frühere Parlaments-Vizepräsidentin Eva Kaili, der EU-Abgeordnete Marc Tarabella sowie der mutmaßliche Drahtzieher Antonio Panzeri verwickelt. Sie alle konnten das Gefängnis bereits unter Auflagen verlassen.  © dpa

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