Der Iran will im Zuge einer Wiederannäherung an die arabischen Länder in der Region auch seine belasteten Beziehungen zu Ägypten verbessern.
Präsident Ebrahim Raisi beauftragte damit das Außenministerium der Islamischen Republik, wie die Nachrichtenagentur ISNA am Dienstag unter Berufung auf einen Regierungssprecher berichtete.
Die Beziehungen gelten als angespannt. So unterstützte Kairo eher sunnitische Länder der arabischen Welt, die mit dem schiitisch geprägten Iran konkurrierten. Ägypten und die Islamische Republik hielten zwar diplomatische Kanäle offen, entsandten jedoch lange keine Botschafter mehr ins jeweils andere Land. Nach der Revolution von 1979 starb der frühere iranische Monarch Mohammed Resa Pahlawi im ägyptischen Exil. Kairo hat zudem ein Friedensabkommen mit Israel, dem Erzfeind der Islamischen Republik, geschlossen.
Am Montag hatte Irans Oberster Religionsführer, Ajatollah Ali Chamenei, nach einem Besuch des Sultans von Oman, der in der Region als wichtiger Vermittler gilt, die Wiederaufnahme der Beziehungen zu Ägypten begrüßt. Chamenei gilt als mächtigster Mann im Iran und hat in allen strategischen Belangen das letzte Wort.
Die Ankündigung folgt auf große diplomatische Veränderungen im Nahen Osten und am Golf. So hatten erst vor wenigen Monaten die rivalisierenden Großmächte Saudi-Arabien und Iran nach mehr als sieben Jahren eine Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen verkündet und erste Schritte dafür unternommen. Syrien, das seit dem dem Bürgerkrieg unter Machthaber Baschar al-Assad isoliert war, wurde jüngst wieder in die Organisation der Arabischen Liga aufgenommen. © dpa

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