Ähnlich wie in Deutschland erhalten in Italien sozial Schwache ein Bürgergeld. Doch die Regierung von Ministerpräsidentin Meloni will das nun weitestgehend abschaffen. Damit soll die Zahl der Beschäftigten steigen. Von der Opposition kommt derweil Kritik.
Italiens Regierung hat am Tag der Arbeit ein Gesetzesdekret zur Förderung der Beschäftigung verabschiedet. Mit dem am Montag erlassenen Maßnahmenpaket des Rechtsbündnisses von Ministerpräsidentin
Das war eines der größten Themen von Meloni und ihren Koalitionspartnern im Wahlkampf. Das Mindesteinkommen für sozial schwache Menschen im Alter von 18 bis 59 Jahren wird ebenso gekürzt.
Von rund 550 Euro pro Familie soll es auf 350 Euro je Monat reduziert werden. Das Geld soll zudem von der Teilnahme an Berufsbildungsmaßnahmen abhängig gemacht werden.
Das Dekret soll es zudem Unternehmen ermöglichen, die Befristung von Arbeitsverträgen von zwölf auf 24 Monate zu verlängern.
Opposition: Junge Menschen zu unsicheren Jobs verdammt
Zentraler Teil des Pakets ist die Senkung der Lohnnebenkosten - dafür will die Regierung 3,4 Milliarden Euro umschichten. Davon sollen etwa Arbeitnehmer mit einem Bruttojahreseinkommen von maximal 35.000 Euro profitieren.
Melonis Regierung will damit nach eigenen Angaben Anreize zur Arbeit schaffen und die Beschäftigung in Italien fördern. "Am Tag der Arbeit entscheidet sich die Regierung zu arbeiten", sagte die Rechtspolitikerin am Montag in einer Videobotschaft.
Kritik an den Maßnahmen kam von der Opposition. Die Sozialdemokratin Elly Schlein bemängelte bei einer Veranstaltung, die Maßnahmen würden junge Menschen, vor allem im Süden des Mittelmeerlandes, zu unsicheren Jobs "verdammen". Gewerkschaftsvertreter sahen zwar die Reduzierung der Lohnnebenkosten positiv, kritisierten jedoch unter anderem die "Liberalisierung" befristeter Arbeitsverträge. (dpa/thp) © dpa

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