Das Zutrauen in die deutsche Politik ist derzeit schwach. Das zeigt sich auch bei der Frage, wer das Land vom Kanzleramt aus führen könnte. Selbst mit Blick auf den Amtsinhaber überwiegen die Zweifel.
Die führenden Köpfe der Bundestags-Parteien sind einer Yougov-Umfrage zufolge kaum tauglich fürs Kanzleramt, darunter der amtierende Regierungschef
Zuletzt hatten mehrere andere Umfragen großes Misstrauen der Wähler in das Funktionieren der Demokratie und des Staats gezeigt. Nun legte Yougov 2.387 Wahlberechtigten über 18 Jahren eine Liste von neun bekannten Politikerinnen und Politiker der im Bundestag vertretenen Parteien SPD, CDU/CSU, Grüne, FDP, AfD und Linke vor und fragte, ob diese geeignet oder ungeeignet für das Kanzleramt seien.
Markus Söder liegt vor Friedrich Merz
Deutlich fällt der Vergleich der möglichen Unions-Kanzlerkandidaten aus:
Die übrigen Werte: Unter allen Befragten nannten die Grünen-Politikerin und Außenministerin
Ebenfalls 22 Prozent der Befragten fänden die AfD-Vorsitzende
Spitzenwerte für Weidel und Chrupalla in der eigenen Parte
Unter den Anhängerinnen und Anhängern der jeweils eigenen Partei haben alle abgefragten Personen viel mehr Rückhalt, allerdings auch unterschiedlich ausgeprägt. So finden 56 Prozent der Befragten, die 2021 SPD gewählt haben, den amtierenden Kanzler Scholz geeignet für das Amt. Baerbock finden 62 Prozent der Grünen-Anhänger geeignet, bei Habeck sind es im eigenen Lager 60 Prozent. FDP-Chef
Topwerte in der eigenen Partei erreichen Weidel (geeignet: 83 Prozent) und Chrupalla (66 Prozent).
Offiziell hat noch keine Partei einen Kanzlerkandidaten für die nächste Bundestagswahl benannt, die regulär 2025 stattfindet. Bei der Linken wurde nach Wagenknecht gefragt, weil sie weit bekannter ist als die beiden Bundesvorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan. Allerdings erwägt Wagenknecht die Gründung einer eigenen Partei und hat erklärt, dass sie nicht mehr für die Linke kandidieren will. (dpa/ari)
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