- Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt (SPD) hat die Medienberichterstattung in der "Cum-Ex"-Affäre um die Hamburger Warburg Bank kritisiert.
- Es sei der Eindruck erweckt worden, dass Kanzler Scholz während seiner Zeit als Hamburger Bürgermeister Einfluss auf die steuerliche Behandlung der Warburg-Bank genommen habe, so Schmidt.
Kanzleramtsminister
Er selbst sei in dieser Zeit zwar als Staatsrat für auswärtige Angelegenheiten Mitglied des Senats gewesen, sagte Schmidt. Er sei aber nicht mit Steuerangelegenheiten befasst gewesen und habe deshalb "keine Wahrnehmung" zur Causa Warburg und "keine Kenntnis von Gesprächen, die der Bürgermeister geführt hat".
Medien sollen viel bewertet und gemutmaßt haben
Erst durch die Berichterstattung über die Treffen des Bürgermeisters mit Olearius habe er sich mit dem Thema befasst und dabei "viele Wertungen und Mutmaßungen" in den Medien gelesen, "aber wenig Fakten". Schmidt verwies darauf, dass bisher kein Zeuge vor dem Ausschuss eine Einflussnahme auf den Steuerfall Warburg durch
Hintergrund des Ausschusses ist, dass die Hamburger Finanzverwaltung nach den Treffen mit den Bank-Gesellschaftern Christian Olearius und Max Warburg 2016 eine Steuerrückforderung von 47 Millionen Euro gegen die Bank zunächst hat verjähren lassen. Ein Jahr später erhob sie eine Rückforderung über 43 Millionen Euro erst auf Druck des Bundesfinanzministeriums kurz vor Eintritt der Verjährung.
Cum-Ex-Geschäfte bescherten dem Staat einen Milliardenschaden
Bei "Cum-Ex"-Geschäften wurden Aktienpakete von mehreren Beteiligten rund um den Dividendenstichtag mit ("cum") und ohne ("ex") Ausschüttungsanspruch hin und her verschoben. In der Folge erstatteten Finanzämter Kapitalertragsteuern, die gar nicht gezahlt worden waren. Dem Staat entstand so ein Milliardenschaden. (dpa/mit)