Nach dem Wirbel um eine Rede der BundestagsabgeordnetenSahra Wagenknecht und Parteiaustritten nimmt Linke-Chef Martin Schirdewan die Fraktionsführung in die Pflicht. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, hatte seinen Austritt unter anderem mit der Rede Wagenknechts begründet. "Der Austritt von Schneider und anderen schmerzt sehr und zeigt: Die Missachtung demokratischer Beschlüsse bei Auftritten im Namen der Fraktion durch einzelne Abgeordnete schadet unserer Partei massiv", sagte Schirdewan den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). "Es ist Aufgabe der Fraktionsführung dafür zu sorgen, dass sich so etwas nicht wiederholt." Die Fraktion wird von Dietmar Bartsch und Amira Mohamed Ali geführt.
Die frühere Fraktionschefin Wagenknecht hatte bei einem Auftritt im Bundestag vergangene Woche der Bundesregierung mit Blick auf Russland vorgeworfen, "einen beispiellosen Wirtschaftskrieg gegen unseren wichtigsten Energielieferanten vom Zaun zu brechen". Sie forderte einen Stopp der Wirtschaftssanktionen. Schirdewan und Co-Parteichefin Janine Wissler distanzierten sich, von mehreren Bundestagsabgeordneten kam Kritik an Wagenknecht.