Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat im Fall der unrechtmäßigen Einfuhr von wertvollem Schmuck durch seine damalige Regierung nach Brasilien eine Erklärung vor der Bundespolizei abgegeben. Drei Stunden lang stand Bolsonaro den zuständigen Ermittlern Rede und Antwort, wie die brasilianische Nachrichtenagentur "Agência Brasil" am Mittwochabend (Ortszeit) berichtete. Der Inhalt der Erklärung ist demnach vertraulich und wurde nicht veröffentlicht.
Die Bundespolizei untersucht, ob im Zusammenhang mit teuren Geschenken aus Saudi-Arabien, vor allem einem Paket mit Schmuck, etwa der Straftatbestand der Unterschlagung, Veruntreuung und Geldwäsche vorliegt. Medienberichten zufolge hatte ein Mitglied einer Delegation des Ministeriums für Bergbau und Energie bei der Rückkehr aus dem Mittleren Osten im Jahr 2021 unter anderem eine Halskette und Ohrringe im Wert von umgerechnet drei Millionen Euro im Gepäck mitgebracht, ohne sie am Flughafen in São Paulo beim Zoll anzugeben.
Gegenstände mit einem Wert von mehr als 1000 US-Dollar (knapp 920 Euro) müssen bei der Einfuhr nach Brasilien gemeldet werden, das Paket wurde einbehalten. Ex-Energieminister Albuquerque sagte der Zeitung "Estado de S. Paulo", der Schmuck sei ein Geschenk für die damalige First Lady Michelle Bolsonaro gewesen. Später soll die Bolsonaro-Regierung Medienberichten zufolge mehrfach versucht haben, an den Schmuck zu kommen. Ein Versuch, die erforderliche Gebühr zu bezahlen, wurde laut der Steuerbehörde nicht unternommen.
Eine Reihe anderer teurer Geschenke, die die Delegation des Ministeriums für Bergbau und Energie ins Land brachte, hatte Bolsonaro über seinen Anwalt zuletzt zurückgegeben. © dpa


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