- 2021 war für die Union ein "annus horribilis" (Schreckensjahr), das sich laut Friedrich Merz nicht wiederholen darf.
- Für die Wahlen 2023 sieht er die Union auf einem guten Weg - nicht nur in Bayern.
- An der Ampel-Koalition und Bundeskanzler Olaf Scholz lässt der CDU-Chef kein gutes Haar.
Mit einem Rundumschlag gegen die Bundesregierung hat CDU-Chef
Die Union brauche zudem einen klaren Kompass, um die Menschen für sich zu begeistern. "Konservativ, liberal und sozial, das sind die drei Wurzeln unserer Partei", betonte Merz. Die Menschen im Land warteten auf eine klare Positionsbestimmung von CDU und CSU.
Merz: "Nicht die letzten 16 Jahre sind das Problem"
Rückblickend auf die Niederlage der Union bei der Bundestagswahl 2021 warnte er vor internen Streitigkeiten. Die Union habe verloren, "nicht weil die anderen so gut waren, sondern weil wir so schlecht waren". Dies dürfe sich nicht wiederholen. "So ein annus horribilis, das wird sich nicht wiederholen zwischen CDU und CSU."
Zugleich warnte Merz CDU und CSU davor, die Regierungszeit von Alt-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu problematisieren. "Nicht die letzten 16 Jahre sind das Problem, die letzten 16 Wochen sind das Problem."
Entscheidend sei es zugleich, dass die Union den Menschen Antworten auf die drängenden Fragen gebe, dazu zählte Merz explizit auch den Klimawandel. Auch hier müsse die Union "an der Spitze stehen. Wir brauchen uns von niemandem da draußen irgendwelche Nachhilfe geben zu lassen zur Energieversorgung des Landes".
SPD, Grünen und FDP stellte Merz ein desaströses Zeugnis ihrer Regierungsarbeit aus. Die Entscheidung, die Kernkraftwerke nur bis April 2023 laufen zu lassen, mache Deutschland "auf der ganzen Welt lächerlich". Wer statt der Kernkraft lieber auf Öl und Kohle setze, habe jede Glaubwürdigkeit verloren, überhaupt noch über den Klimawandel sprechen zu dürfen.
Merz wirft Scholz Respektlosigkeit vor
Die Union dürfe aber nicht nur kritisieren, sie müsse auch eigene Lösungen vorschlagen - etwa zur Einsparung von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2), sagte Merz. Im Gegensatz zur Ampel dürfe es aber nicht um weitere Regulierungen, Umerziehung oder Verbote gehen. "Wir müssen in diesem Land jede Technologie erproben und ernst nehmen, die in der Lage sein könnte, diese Probleme der Menschheit zu lösen." Es sei nicht die Stunde der Ideologen, sondern die Stunde der Ingenieure.
Auch in allen anderen Politikfeldern versage die Ampel, so Merz. Als Beispiele nannte er die Migrations-, die Wirtschafts- und die Gesundheits- sowie Drogenpolitik. Zur Einführung des Bürgergeldes betonte Merz, dies sei eine "einzige Traumabewältigung der SPD", weil sie 2005 mit der Hartz-IV-Reform "einmal in ihrer Geschichte das Richtige getan hat".
Merz ging insbesondere mit Kanzler
Mit Blick auf die anstehende China-Reise von Scholz warnte Merz vor einer wachsenden Abhängigkeit Deutschlands. Es werde zu Recht über zu große Anhängigkeiten gegenüber Russland geklagt, mit chinesischen Investitionen wie am Hamburger Hafen steuere man aber sehenden Auges auf neue Abhängigkeiten zu. (dpa/ska/fte)