Bei einem israelischen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland sind am Dienstag mindestens sechs Palästinenser getötet worden. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, alle hätten tödliche Schussverletzungen erlitten. Elf weitere Palästinenser seien zudem verletzt worden, zwei schwebten in Lebensgefahr. Ein israelischer Militärsprecher sagte, man prüfe die Berichte. Die Armee teilte mit, es gebe einen Einsatz israelischer Soldaten im Flüchtlingslager von Dschenin.

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Der israelische Armeesender berichtete, vier Palästinenser seien bei Schusswechseln in Dschenin getötet worden. Unter den Toten sei auch ein Palästinenser, der dem Verdacht nach für einen tödlichen Anschlag auf zwei israelische Brüder in Huwara Ende Februar verantwortlich war.

Die Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten ist seit längerem sehr angespannt. Seit Beginn des Jahres wurden 13 Israelis und eine Ukrainerin bei palästinensischen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 71 Palästinenser ums Leben - sie wurden etwa bei Konfrontationen mit der israelischen Armee oder bei eigenen Anschlägen getötet.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600 000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat.  © dpa

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