In den vergangenen Monaten ließ es sich die Union nicht nehmen, die Grünen immer wieder öffentlich hart zu kritisieren. Bei "Markus Lanz" echauffierte sich die Grünen-Co-Chefin Franziska Brantner am Mittwochabend energisch über den politischen Umgang und zog dabei vor allem über die CSU-Politiker Martin Huber und Markus Söder vom Leder.
Das Thema der Runde
Erst im zweiten Wahlgang erhielt Friedrich Merz die notwendige Mehrheit der Stimmen von CDU/CSU und SPD: Der Kanzlerwahl-Krimi löste nicht nur innerhalb der Union und SPD, sondern auch bei den Grünen große Verwunderung aus.
ZDF-Moderator
Die Gäste
- CSU-Generalsekretär
Martin Huber wettert gegen die Opposition: "Ich unterstelle den Grünen ja keine schlechten Absichten, ich unterstelle Ihnen aber einen falschen Kurs." - Grünen-Co-Chefin
Franziska Brantner bewertet den Start von Schwarz-Rot kritisch und sagt: "Diese Koalition hat Geld wie Heu, aber Ideen wie Stroh."
Das Wortgefecht
Als es um den Kanzler-Krimi im Bundestag ging, erklärte Franziska Brantner zunächst, dass sie "schockiert" sei, die zunächst verhinderte Wahl von
Brantner echauffierte sich über das Verhalten von CSU-Generalsekretär Martin Huber, der das politische Angebot der Grünen einst als "Ramschware" bezeichnete. "Sie haben uns über Wochen, Monate verteufelt - haben gesagt, wir sind die Allerschlechtesten, die Allerschlimmsten, an jedem Problem schuld", so Brantner wütend. Die Grünen-Politikerin erklärte, dass man der Union, seit sie regieren wolle, zweimal geholfen habe: "Und Sie stellen sich hier immer noch hin und sagen: 'Es ist doch alles okay und lustig'."
Während der CSU-Mann sichtlich irritiert wirkte, forderte Brantner "ein bisschen mehr Demut" und die Erkenntnis, dass es sinnvoll wäre, "unter Demokraten zusammenzuarbeiten" und "miteinander in einem Ton umzugehen, dass nicht nur die Populisten davon gewinnen. Wirklich, ich verstehe es nicht!" Statt durchzuatmen, machte Franziska Brantner unbeirrt weiter und sagte in Richtung Huber: "Gestern granatig gescheitert und dann schon wieder dicke Backen, breite Beine und nichts anders, wirklich!"
Eine Steilvorlage für Lanz, der wissen wollte: "Hat sie einen Punkt, wenn sie sagt, da sitzen Sie jetzt wieder mit dicken Backen und breiten Beinen?" Der CSU-Politiker schüttelte entschieden mit dem Kopf: "Ich habe doch noch gar nichts gesagt!" Dennoch ließ Lanz nicht locker und merkte an: "Die Grünen haben Ihnen jetzt tatsächlich schon zum zweiten Mal geholfen. Wenn die Grünen gestern nicht gestanden hätten, wäre dieser zweite Wahlgang (...) nicht möglich gewesen."

Martin Huber nickte zwar, ergänzte jedoch kurz darauf: "Ich unterstelle den Grünen ja keine schlechten Absichten, ich unterstelle Ihnen aber einen falschen Kurs. Und ich finde, das muss man natürlich auch in der politischen Debatte deutlich machen." Mit Blick auf Franziska Brantner machte der Politiker seinem Ärger Luft und sagte: "In drei Jahren Ampel hat sich die AfD verdoppelt. Das ist ja auch ein Punkt, der uns alle miteinander herausfordert." Ein Vorwurf, den die Grünen-Co-Chefin nicht unkommentiert lassen wollte. Sie konterte, dass es der Union nach wie vor darum gehe, "die Stimmung zu spalten und zu vergiften - und das können wir uns heute mit einer AfD in der Größenordnung einfach nicht mehr leisten".
Die Offenbarung des Abends
Statt Einsicht zu zeigen, machte CSU-Generalsekretär Martin Huber bei "Markus Lanz" deutlich, dass seine Partei nach wie vor einen Groll gegen

Franziska Brantner hielt prompt dagegen und stellte klar: "Wir waren in einer Energiekrise aufgrund der Abhängigkeiten von russischem Gas, in die uns Ihre konservativen Minister geführt haben! Wir haben diese Abhängigkeiten überkommen in einem rasanten Tempo." Grund genug für Lanz, den Blick in die Gegenwart zu lenken und über die Stromgewinnungspläne der neuen Regierung zu sprechen. "Bauen Sie Windräder?", fragte Lanz lächelnd.
Huber antwortete nüchtern, dass der Koalitionsvertrag besage, dass die erneuerbaren Energien gefördert werden sollen. Daher sei klar: "Wir bekennen uns zum Ausbau der Windenergie in Bayern." Franziska Brantner äußerte daraufhin ihre Hoffnung auf einen positiven Wandel in Bezug auf die politische und wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. "Am Ende haben wir sehr, sehr viele Bäume gepflanzt - und die können jetzt entweder blühen oder sie werden mit Ihnen zu Brennholz", so die Grünen-Co-Chefin zu Huber. Sie ergänzte nachdenklich: "Es ist schon beunruhigend, zu sehen, wie viel davon jetzt auch wieder einfach kleingemacht wird."
Der Erkenntnisgewinn
Bei "Markus Lanz" wurde deutlich, wie tief die Gräben zwischen Union und Grünen noch immer sind. Franziska Brantner äußerte sogar ihre ernsthafte Verwunderung, dass