Bei Maischberger waren am Montagabend SPD-Mann Ralf Stegner und Militärexperte Carlo Masala zu Gast. Während die beiden beim Thema "Verhandlungen mit Putin" mehrmals aneinandergerieten, hatte Journalist Werner Sonne eine eindringliche Warnung im Gepäck: Die SPD laufe gerade durch das "Tor zur Hölle."
Das ist das Thema bei "Maischberger"
Bei Maischberger ging es am Montagabend um die Frage: "Wie kommt man zum Frieden in der Ukraine und im Nahen Osten?" Dabei diskutierte die Runde über mögliche Alternativen zu Waffenlieferungen, Putins Interessen und die Wehrfähigkeit Deutschlands und Europas.
Das sind die Gäste
Carlo Masala: Der Militärexperte von der Bundeswehruniversität in München sagte: "Es wird beständig seit 1.208 Tagen geredet. Diplomatie läuft die ganze Zeit parallel und sie scheitert in Moskau." Später sagte er: "Jetzt fallen die USA aus und jetzt fängt das Drama an. Wir Europäer haben nichts in die Waagschale zu werfen, was Putin interessiert."
Werner Sonne: Der langjährige ARD-Journalist sprach über das SPD-Manifest, in dem zwischen den Zeilen auf Willy Brandt Bezug genommen wird: "Willy Brand, die große SPD-Ikone, ist eine Doppelstrategie gefahren. Die militärische Stärke wird völlig unterschlagen. Bei ihm waren die Verteidigungsausgaben doppelt so hoch wie heute relativ gesehen."
Sophia Maier: Die Journalistin und Kriegsreporterin äußerte sich zu den deutschen Verteidigungsausgaben: "Wenn wir die Entscheidung treffen, so viel Geld auszugeben, müssen wir das besser erklären. Die Menschen fragen sich, wie kann das sein, dass jetzt dafür so viel Geld da ist, wo zuvor für andere wichtige Themen kein Geld da war."
Susanne Gaschke: Die "NZZ"-Journalistin sagte über den Merz-Besuch bei Trump: "Das hat er gut gemacht, er ist da unfallfrei durchgekommen." Sie sehe keine größeren oder allzu spontanen Aktionen von
Das ist die Offenbarung des Abends
Journalist Sonne kritisierte: SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich habe in der Vergangenheit Friedrich Merz dafür gescholten, in der Migrationsdebatte leichtfertig AfD-Stimmen in Kauf zu nehmen. "Mützenich hat damals gesagt: 'Sie öffnen das Tor zur Hölle'", erinnerte Sonne. Er sagte weiter: "Heute gehen diese SPD-Leute durch dieses Tor zur Hölle, Schulter an Schulter mit der AfD als Putinversteher in Richtung Moskau."
Das ist das Wortgefecht des Abends
Stegner sagte in Richtung Masala: "Seit drei Jahren diskutieren wir über den Ukraine-Krieg. Leute wie Sie und andere haben immer argumentiert: Wenn wir nur genug Waffen liefern, wenn wir militärischen Druck ausüben, dann wird der Putin an den Verhandlungstisch kommen." Als Mützenich vor einem Jahr das Einfrieren des Konflikts gefordert hatte, sei er heftig beschimpft worden. "Heute fordern das die Engländer, die Franzosen, unsere Leute selbst – nur die militärische Lage ist viel schlechter geworden", so Stegner.
Masala entgegnete: "Das ist die falsche Logik." Putin interessiere sich für uns Europäer "einen feuchten Kehricht". Es gehe ihm darum, mit den USA auf Augenhöhe zu verhandeln. "Trump ist jetzt ein Präsident, der Putin die Ukraine letztlich vor die Füße wirft, Selenskyj zwingt, allem zuzustimmen und was macht Putin: Er beschießt weiter und geht mit seinen Forderungen immer weiter", so Masala.
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Das sind die Erkenntnisse bei "Maischberger"
Der Großteil der Runde kam beim Thema Verhandlungen mit Putin zum selben Schluss: "Worüber soll mit ihm noch geredet werden?" Gleichzeitig hielten die Diskussionsteilnehmer fest: Die gespaltene SPD ist eine Herausforderung für Vize-Kanzler Lars Klingbeil (SPD). In Bezug auf Merz urteilte Maier: "Von dem, was er versprochen hat, hat er wenig erreicht." Die Migrationspolitik sei von Schein- und Symboldebatten geprägt.