Der Höhenflug der Linkspartei geht auch nach der Bundestagswahl weiter. Laut einer INSA-Umfrage ist Heidi Reichinnek jetzt sogar die beliebteste Frau in der deutschen Politik.

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Im neuesten Politiker-Ranking des Umfrageinstituts INSA im Auftrag der "Bild" ist Heidi Reichinnek erstmals die beliebteste Frau in der Politik. In der Umfrage kommt die Fraktionschefin der Linken auf 37,4 Punkte und landet damit knapp vor der ehemaligen Bundestagspräsidentin und möglichen Minister-Kandidatin Bärbel Bas. (36,7).

Heidi Reichinnek ist mit 37 Jahren die jüngste Politikerin im Ranking. Sie ist vor allem bei jungen Menschen beliebt. Bei der Bundestagswahl erhielt die Linke in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen mit 25 Prozent die meisten Stimmen. Auch bei der U18-Jugendwahl wurde die Linke mit 20,8 Prozent stärkste Kraft.

Die Popularität von Reichinnek ist auch auf ihre Präsenz auf Social Media zurückzuführen. Auf TikTok folgen der jungen Politikerin über 600.000 Accounts. Manche Videos, wie die Wutrede gegen Friedrich Merz, nachdem dieser mit der AfD zusammen abgestimmt hatte, erzielten dort über sieben Millionen Aufrufe.

Pistorius führt Gesamtranking weiter an

Im Ranking sind allerdings noch sechs Männer vor der Linken-Politikerin. Spitzenreiter ist weiterhin Boris Pistorius mit einem Wert von 52,8. Gefolgt von Markus Söder (CSU, 42,4), Hendrik Wüst (CDU, 40,9), Lars Klingbeil (SPD, 40,5), Carsten Linnemann (CDU, 38,8) und Thorsten Frei (CDU, 38,1). Die Schlusslichter: Die Grünen-Politiker Robert Habeck (34,0) und Franziska Brantner (33,2), Olaf Scholz (SPD, 32,8), Tino Chrupalla (AfD, 32,1) und auf dem letzten Platz Annalena Baerbock (Grüne, 31,1).

Die Werte sind keine Prozentangaben, sondern werden von INSA anders ermittelt. Das Institut fragt die Beliebtheit der Politiker auf einer Skala von 0 (=sehr schlecht) bis 10 (= sehr gut) ab. Außerdem gibt es die Antwortoptionen "Kenne ich nicht", "weiß nicht" und "keine Antworten". Aus den Antworten wird ein Mittelwert gebildet, der mit zehn multipliziert wird. Befragt wurden 2010 Bürger im Zeitraum zwischen 17. und 22. April.

Umfragemethodik hat Schwächen

An der Methodik des Politiker-Rankings gab es zuletzt Kritik vom Medienjournalisten Stefan Niggemeier von Übermedien. Er hält die Zahlen für irreführend, da sie von den Lesern leicht als Prozentzahlen fehlinterpretiert werden können. Er führt außerdem an, dass die unterschiedliche Bekanntheit der Politiker im Ranking nicht abgebildet wird.

Im November 2024 warf er der "Bild" vor, kleine Veränderungen im Ranking zu nutzen, um Schlagzeilen zu produzieren. INSA führt die Umfrage im Auftrag der Bild durch.

Verwendete Quellen: