- SPD-Politiker Thomas Geisel hat am Wochenende mit einem Blog-Beitrag zum Ukraine-Krieg für Kritik gesorgt.
- In seinem Text relativierte Düsseldorfs ehemaliger Oberbürgermeister die Kriegsverbrechen in Butscha.
- Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk kritisierte Geisel für seine Aussagen scharf.
Düsseldorfs ehemaliger Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hat am Wochenende mit einem Blog-Beitrag zum Ukraine-Krieg für Kritik gesorgt.
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Geisel hatte zu den Kriegsverbrechen in der ukrainischen Stadt Butscha bei Kiew in einem Blog-Eintrag geschrieben:
Der Blog-Beitrag mit dem Titel "Es reicht, Herr Melnyk", der bereits vor mehreren Tagen veröffentlichtet worden war, sorgte am Wochenende für Kritik - nachdem unter anderem der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk bei Twitter reagierte.
Zuvor hatte der CDU-Politiker Ruprecht Polenz getwittert: "Erst Schröder, dann Schwesig, jetzt Geisel. Ich hätte es für ausgeschlossen gehalten, dass sich ein führender SPD-Politiker wie der ehemalige Oberbürgermeister von Düsseldorf in dieser Weise zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine äußert."
Gegenüber der "Rheinischen Post" (Montag) verteidigte sich Geisel: "Ich habe ganz sicher nicht meinen moralischen Kompass verloren." Auf Nachfrage der Zeitung betonte er, er halte den russischen Angriff für einen völkerrechtswidrigen Überfall und habe Verständnis für die Forderung nach Waffenlieferungen. "Ich mache mir aber Sorgen über die Konsequenzen, wenn Deutschland den ukrainischen Forderungen nach Waffenlieferungen nachkommt", sagte er der Zeitung. Militärisch könne die Ukraine den Krieg kaum gewinnen.
Geisel war von 2014 bis 2020 Oberbürgermeister von Düsseldorf. 2020 wurde der CDU-Politiker Stephan Keller zum OB gewählt. © dpa