• Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj richtet einen eindringlichen Appell an Europa.
  • Man müsse den verbliebenen Menschen in Mariupol dringend helfen.
  • Von der Stadt ist seiner Schilderung nach kaum noch etwas übrig.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eindringlich darum gebeten, den verbliebenen rund 100.000 Menschen in der südostukrainischen Stadt Mariupol zu helfen.

"Seit dem Zweiten Weltkrieg haben wir es in der europäischen Geschichte nicht mehr erlebt, dass eine Stadt in Schutt und Asche gelegt wird", sagte Selenskyj am Donnerstag in einer Live-Schalte vor dem griechischen Parlament. "Die Menschen dort sterben an Hunger und Durst."

Griechenland bemüht sich darum, Ukrainern bei Flucht zu helfen

In der seit Wochen vom russischen Militär belagerten Hafenstadt Mariupol und dessen Umgebung leben viele Ukrainerinnen und Ukrainer griechischer Abstammung. Athen hat sich bereits seit Kriegsbeginn bemüht, ihnen bei der Flucht nach Griechenland zu helfen und humanitäre Hilfe zu liefern.

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Selenskyj: In Mariupol steht praktisch kein intaktes Gebäude mehr

In Mariupol gebe es so gut wie kein intaktes Gebäude mehr, sagte Selenskyj. Die Russen hätten Krankenhäuser und Wohnhäuser bombardiert und auch das städtische Theater, in dem Zivilisten Schutz suchten.

"Wir müssen jene retten, die in Mariupol noch am Leben sind", forderte der ukrainische Präsident. "Wir brauchen humanitäre Hilfe und Evakuierung."

Während Selenskyjs Videoansprache wurden auch zwei ukrainische Kämpfer griechischer Herkunft aus Mariupol zugeschaltet. Sie berichteten, dass Menschen nicht aus Trümmern gerettet und Tote nicht beerdigt würden, weil es niemanden mehr gebe, der das noch tun könne.

Selenskyj erinnerte an die Jahrtausende währende Präsenz von Griechen in der Region, an die große griechischstämmige Gemeinde und den orthodoxen Glauben, den die Griechen ins Land gebracht hätten. "Eure Freiheitskämpfer riefen im griechischen Unabhängigkeitskrieg "Freiheit oder Tod". Das ist auch unser Motto." (dpa/ank)

Nach Rückeroberung: Einwohner kehren in die Ruinen von Tschernihiw zurück

Einwohner von Tschernihiw kehren in ihre Häuser zurück. Die Stadt ist laut dem Bürgermeister nach heftigen Kämpfen zu 70 Prozent zerstört. Die Infrastruktur ist nicht intakt - es gibt weder Strom noch fließend Wasser. Das ukrainische Militär meldete Anfang der Woche die Rückeroberung der nordukrainischen Stadt.