Nach Berichten über ein geplantes Ende des Einsatzes deutscher Patriot-Flugabwehrsysteme in Polen zum Juni hat das Verteidigungsministerium klargestellt, dass es dazu noch Gespräche mit den Nato-Partnern geben werde.

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

"Die Aussagen zu Stationierungsplänen unserer Patriot-Staffel in Polen und der Slowakei bezogen sich auf ursprüngliche Planungen", teilte das Ministerium am Freitag mit.

Die Patriot-Systeme seien Teil der Schnellen Eingreiftruppe der Nato, hieß es. Entscheidungen würden deshalb in enger Abstimmung mit den Nato-Streitkräften in Europa getroffen und bedürften stets einer gesonderten politischen Entscheidung. Beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz an diesem Freitag werde sich Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in dieser Angelegenheit intensiv mit allen Partnern und Verbündeten besprechen.

Zuvor hatte die Funke-Mediengruppe unter Berufung auf einen Sprecher des Ministeriums berichtet, dass die Bundeswehr den Einsatz deutscher Patriot-Flugabwehrsysteme in Polen nach aktueller Planung zum Juni dieses Jahres beenden wolle. Das Ende des deutschen Patriot-Einsatzes in der Slowakei sei zum Jahresende geplant. "Die Nationen sind über die Planungen informiert", sagte der Sprecher.

Polen grenzt an die von Russland angegriffene Ukraine. Nach einem Raketeneinschlag auf polnischem Gebiet im November hatte die Bundeswehr Anfang des Jahres Patriot-Raketenabwehrsysteme nach Polen verlegt, um den Nato-Partner bei der Sicherung des Luftraums zu unterstützen. In der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Slowakei ist die Bundeswehr bereits seit März 2022 mit dem Flugabwehrraketensystem Patriot präsent. Die Slowakei hatte schon bald nach Kriegsbeginn ihr eigenes Luftabwehr-Raketensystem S-300 der Ukraine übergeben.  © dpa

JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.