Bremen wählt sein Landesparlament und die Kommunalvertretungen neu. Bislang regiert ein Bündnis aus SPD, Grünen und Linkspartei. Wahlforscher erwarten ein knappes Rennen um den ersten Platz.
Im Bundesland Bremen sind 462.000 Bürgerinnen und Bürger am Sonntag zur Wahl ihres Landesparlamentes, der Bremischen Bürgerschaft, aufgerufen. Die Wahllokale sind seit 8:00 Uhr geöffnet. Bis 18:00 Uhr können die Stimmen abgegeben werden; danach werden erste Prognosen zum Ergebnis erwartet.
Der Zweistädte-Staat mit Bremen und Bremerhaven wird bislang von einer Koalition aus SPD, Grünen und Linken geführt. Der Bürgermeister und Senatspräsident
Vor allem bei den kleineren Partnern der Ampel-Koalition im Bund schauen die Berliner Zentralen nach Bremen. Für die FDP geht es um das Ende einer Serie von Misserfolgen bei Landtagswahlen. Die Grünen haben in Bremen wie auf Bundesebene an Zustimmung verloren.
AfD von Bürgerschaftswahl ausgeschlossen
Die AfD bleibt von der Wahl ausgeschlossen, weil zwei konkurrierende Gruppen der Partei Wahllisten eingereicht hatten. Von dem Ausschluss könnten die rechtspopulistische Wählervereinigung Bürger in Wut (BiW) profitieren: Sie kommt in Umfragen auf acht bis zehn Prozent.
Den Wahlumfragen zufolge kann Bovenschulte auf eine weitere Amtszeit im Bremer Rathaus hoffen. Nach jüngsten Erhebungen liegt die SPD mit 29 bis 30 Prozent vor der CDU, die auf 26 bis 28 Prozent kommt. Für die Christdemokraten tritt Landtagspräsident Frank Imhoff (54) als Spitzenkandidat an. Imhoff hofft nach eigener Aussage auf eine ähnliche Überraschung der CDU wie bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin. Bei der Berlin-Wahl lag die CDU klar vor der SPD.
Aktuelle Umfrage sieht Bovenschulte vorn
Im direkten Vergleich mit Bovenschulte hat Imhoff nach einer Umfrage des ZDF-"Politbarometer" das Nachsehen. 60 Prozent der Befragten sprachen sich für den Regierungschef aus, 23 Prozent für den Herausforderer.
Die Grünen liegen den Meinungsforschern zufolge zwischen zwölf und 13 Prozent, die Linken bei neun bis elf. Die FDP liegt mit sechs Prozent nur knapp über der Fünfprozenthürde. Bei den Wahlen in Berlin und Niedersachsen war die Partei zuletzt an der Sperrklausel gescheitert. Neben der Bürgerschaft wählen Bremen und Bremerhaven am Sonntag auch ihre Kommunalvertretungen. (spl/dpa) © dpa

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