CDU-Chef Friedrich Merz hat nach der Wahl in Bremen für Gespräche über eine Regierungsbeteiligung seiner Partei geworben und sieht die Einbußen der Grünen auch als Folge der Bundespolitik. Die Grünen seien "der große Wahlverlierer", sagte Merz nach Sitzungen der CDU-Spitzengremien am Montag in Berlin. "Da hat es einen Habeck-Effekt gegeben in erheblichem Umfang", ergänzte er mit Blick auf Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und dessen Gesetzespläne für den Umstieg zu Heizungen mit erneuerbaren Energien.
Die Frage, ob die Ampel-Koalition daraus Schlussfolgerungen ziehe oder nicht, müsse diese beurteilen, machte
Der CDU-Chef gratulierte dem Bremer Bürgermeister
CDU-Spitzenkandidat Frank Imhoff sagte, Bovenschulte habe die Wahl, ob er ein Weiter-so mit Rot-Rot-Grün oder einen Neustart mit der CDU wolle. Er werde empfehlen, dass die Landes-CDU Sondierungsgespräche mit der SPD führt. Die Bremer CDU-Politikerin Wiebke Winter, Nummer zwei auf der Wahlliste, sagte, die CDU stehe für eine "Koalition der Vernunft" mit der SPD bereit. Man sehe schon viele Überschneidungen, etwa bei der inneren Sicherheit. Bei der Wahl 2019 hatte die CDU 26,7 Prozent erhalten. Nach dem vorläufigen Auszählungsstand des Landeswahlleiters in Bremen vom Montagnachmittag liegt die Union bei 25,4 Prozent der Stimmen.
Merz äußerte sich besorgt über die Zuwächse der rechtspopulistischen Wählervereinigung Bürger in Wut in Bremen. Es verfestige sich ein gewisses Protestpotenzial ähnlich wie bei der AfD. "Wir sind uns in der CDU einig, dass wir die Themen ansprechen müssen, dass wir aber nicht in diesen Jargon übergehen dürfen." Protest sei zulässig in einer Demokratie, aber Lösungen seien wichtiger. Die Bürger in Wut erhielten in Bremen laut Hochrechnung des Landeswahlleiters 9,6 Prozent, die AfD stand nicht zur Wahl. © dpa

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