Erstmals hat eine Partei die meisten Stimmen bei der Kommunalwahl in Nordirland gewonnen, die eine Vereinigung der britischen Provinz mit dem EU-Nachbarland Irland anstrebt. Wie die Wahlkommission in der Nacht zum Sonntag mitteilte, sicherte sich die katholisch-republikanische Partei Sinn Fein 144 der 462 Sitze. Das waren 39 mehr als bei der vorigen Wahl 2019.
Partei einst Teil der Terrorgruppe IRA
Sinn-Fein-Vize
1,3 Millionen Menschen Wahlberechtigt
Wahlberechtigt bei der Abstimmung am vergangenen Donnerstag waren gut 1,3 Millionen Menschen im kleinsten britischen Landesteil. Die Wahlbeteiligung lag bei 54 Prozent. Wegen des komplizierten Wahlsystems dauerte die Auszählung mehr als zwei Tage.
DUP Boykott
Nordirland ist derzeit politisch gelähmt. Die DUP boykottiert seit fast einem Jahr die vorgeschriebene Einheitsregierung mit Sinn Fein im Regionalparlament. Grund ist, dass die Partei die Brexit-Regeln für die Provinz ablehnt, auf die sich Großbritannien und die EU geeinigt hatten. Die Unionisten fürchten, dass Nordirland dadurch immer weiter von London abgeschnitten wird. © dpa