• 21:14 Uhr: Bundespräsident: "Zentrales Ziel muss gute Zukunft für alle sein"
  • 21:03 Uhr: ➤ Wahlmotive: Nur zwei Prozent für den selbsternannten "Volkskanzler"
  • 20:52 Uhr: Auschwitz Komitee zur Österreich-Wahl: "Neues alarmierendes Kapitel"
  • 19:52 Uhr: Größtes Wahlmotiv: Unzufriedenheit
  • 19:42 Uhr: Auch Frankreichs Rechte gratuliert FPÖ
  • 19:36 Uhr: "Die Tagespresse" witzelt über drohenden Excel-Fehler
  • 19:07 Uhr: Koalitionsvarianten sind noch nicht fix - ÖVP-SPÖ möglich

+++ Hier den Live-Ticker zur Nationalratswahl aktualisieren +++

➤ Wahlmotive: Nur zwei Prozent für den selbsternannten "Volkskanzler"

  • 21:03 Uhr

Die Nationalratswahl 2024 ist geschlagen - und brachte mit der FPÖ einen neuen Wahlsieger hervor. Vor allem die Unzufriedenheit der Menschen mit der Lage des Landes war dabei ein entscheidendes Wahlmotiv. Das geht aus Daten des Foresight Instituts im Auftrag des ORF hervor.

Sechs von zehn Befragten sind demnach überzeugt, dass sich das Land negativ entwickelt - fast doppelt so viele wie bei der Nationalratswahl 2019. Für viele Bürgerinnen und Bürger war demnach die Migration ein wichtiges Wahlmotiv, noch vor der Inflation und Sicherheitsfragen.

Die FPÖ hat der Umfrage zufolge am meisten von den Sorgen der Menschen profitiert. Interessant dabei: Nur für zwei Prozent der FPÖ-Wähler war die Person von Herbert Kickl, als selbsternannten "Volkskanzler", entscheidend.

Die Regierung aus ÖVP und den Grünen war bei den Wählerinnen und Wählern zuletzt sehr unpopulär: Sechs von zehn der Befragten zeigten sich wenig oder gar nicht mit der Arbeit der Koalition zufrieden. (dpa/apa/bearbeitet von ank/thp)

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Die jüngste Hochrechnung:

Diese Koalitionen sind aktuell möglich:

Weitere News zur Nationalratswahl vom 29. September:

Bundespräsident: "Zentrales Ziel muss gute Zukunft für alle sein"

  • 21:14 Uhr

Alexander Van der Bellen will "nach bestem Wissen und Gewissen darauf achten", dass Österreich eine Regierung bekommt, von der "die die Grundpfeiler unserer liberalen Demokratie respektiert werden: etwa Rechtsstaat, Gewaltenteilung, Menschen- und Minderheitenrechte, unabhängige Medien und die EU-Mitgliedschaft". Diese seien das Fundament, auf dem "wir unseren Wohlstand und unsere Sicherheit aufgebaut haben". Das teilt das Staatsoberhaupt via X mit.

"Und wie auch immer eine künftige Bundesregierung zusammengesetzt sein wird, ihr zentrales Ziel muss sein, uns allen eine gute Zukunft zu ermöglichen."

Da alle Parteien weit weg sind von 50 Prozent der Stimmen, wird es Koalitionsverhandlungen geben. Die Parteien müssen nun andere überzeugen, wie Van der Bellen betonte: "Andere überzeugen, potenzielle andere Regierungspartner und -partnerinnen, genauso wie den Bundespräsidenten."

Der österreichischen Verfassung zufolge ernennt der Bundespräsident den Bundeskanzler. Es ist jedoch nicht vorgeschrieben, dass zwangsläufig die stärkste Partei im Parlament für die Regierungsspitze zum Zug kommt. Der Bundespräsident kündigte an, persönlich mit den im Nationalrat vertretenen Parteien Gespräche zu führen. "Dabei werde ich versuchen, auszuloten, welche tragfähigen Kompromisse es geben könnte. Wer mit wem kann und wer was will für Österreich, das wird nun die nächste Zeit zeigen. (dpa/bearbeitet von ank)

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Auschwitz Komitee zur Österreich-Wahl: "Neues alarmierendes Kapitel"

  • 20:52 Uhr

Der Sieg der FPÖ bei der Nationalratswahl in Österreich stellt für das Internationale Auschwitz Komitee eine besorgniserregende Entwicklung dar. "Für Überlebende des Holocaust fügen die ersten Hochrechnungen zur Nationalratswahl in Österreich und vor allem das Erstarken der extremen Rechten um Herbert Kickl und die FPÖ ihren Ängsten und Sorgen ein neues alarmierendes Kapitel hinzu", teilte Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner mit.

Man hoffe auf "die Gemeinsamkeit der österreichischen Demokraten, die sich im Interesse des Landes und im europäischen Interesse der Geschichtsvergessenheit und der Ideologie alter und neuer Rechtsextremer entgegenstellt". (dpa/bearbeitet von thp)

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Koalitionsvarianten sind noch nicht fix - ÖVP-SPÖ möglich

  • 19:07 Uhr

Aktuell sind 64,9 Prozent der Stimmen ausgezählt. Laut der jüngsten Hochrechnung ist auch eine Koalition aus ÖVP und SPÖ wieder möglich. Die Schwankungsbreite liegt bei +/- 1,2 Prozentpunkten.

Demnach kämen die beiden Parteien zusammen auf 93 der 183 verfügbaren Mandate, das wäre ein Mandat mehr als es für eine Mehrheit braucht. Diese Änderung ist auf die ersten in Wien ausgezählten Wahlsprengel zurückzuführen. Wenn Türkis-Rot eine breitere Mehrheit haben wollen würde, bräuchte es entweder Neos oder Grüne für eine Regierungskoalition. (ank)

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Auch Frankreichs Rechte gratuliert FPÖ

  • 19:42 Uhr

Der Vorsitzende des rechtsnationalen Rassemblement National in Frankreich, Jordan Bardella, zeigt sich erfreut über das starke Abschneiden der FPÖ bei der Parlamentswahl in Österreich. "Es erfüllt uns mit großem Stolz, im Europäischen Parlament neben unseren Verbündeten von der FPÖ zu sitzen, die heute Abend bei der Parlamentswahl in Österreich mit großem Vorsprung gewonnen haben", schreibt Bardella auf X.

Eine von der FPÖ gebildete Regierung werde "die Souveränität, den Wohlstand und die Identität ihres Landes" zu den Prioritäten machen. Bisher schließen alle Parteien eine Koalition mit einer von Parteichef Herbert Kickl geführten FPÖ aus. (dpa/bearbeitet von ank)

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"Die Tagespresse" witzelt über drohenden Excel-Fehler

  • 19:36 Uhr

Das Satireportal "Die Tagespresse" titelt nach dem debakulösen Ergebnis der Sozialdemokraten am heutigen Wahlabend mit "'Abend ist noch jung': Babler wartet auf Excel-Fehler".

"ZiB2"-Moderator Martin Thür hatte bei der Wahl zum SPÖ-Vorsitz einen Rechenfehler gefunden, woraufhin die Vorsitzende der Wahlkommission Michaela Grubesa sich entschloss, die Stimmen noch einmal auszuzählen. Es stellte sich heraus: Der zunächst zum Sieger erklärte Hans Peter Doskozil war tatsächlich Verlierer der Wahl, Andreas Babler der Gewinner. Grubesa sagte damals, ein Excel-Fehler habe zu der Verwechslung geführt. (ank)

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Kickl: "Man müsste alle anderen fragen, wie sie es mit der Demokratie halten"

  • 18:40 Uhr

In der ORF-Runde der Spitzenkandidatin und Spitzenkandidaten bedankt sich FPÖ-Chef Herbert Kickl bei den Wählerinnen und Wählern. Sie hätten seinen "großen Respekt und meine Dankbarkeit".

"Der Wähler hat heute ein Machtwort gesprochen", sagt Kickl. Die Wähler hätten "ein klares Bekenntnis dafür abgegeben, dass es so nicht weitergehen kann in diesem Land".

Mit Blick auf den Aspekt, dass alle Parteien bisher eine Koalition mit den Freiheitlichen ausgeschlossen haben, sagt Kickl: "Eigentlich müsste man alle anderen Spitzenkandidaten fragen, wie sie es mit der Demokratie halten." Und weiter: "Unsere Hand ist ausgestreckt in alle Richtungen." Die Frage, ob er damit rechnet, dass er von Bundespräsident Alexander Van der Bellen einen Auftrag zur Regierungsbildung bekommt, will Kickl nicht beantworten - die Stimmen seien noch nicht fertig ausgezählt.

Van der Bellen hatte Anfang des Jahres gesagt, er werde Kickl nicht automatisch einen Auftrag erteilen, wenn die FPÖ stimmenstärkste Partei werde. Er betonte, dass in der Verfassung keineswegs vorgesehen sei, dass dieser Auftrag an die stimmenstärkste Partei gehe. Der Bundespräsident könne den Kanzler ernennen und sei in dieser Entscheidung frei, sagte Van der Bellen damals. (ank)

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Erstes Statement von Karl Nehammer: "Genau hinschauen"

  • 18:16 Uhr

ÖVP-Chef Karl Nehammer gibt eine erste Stellungnahme ab. "Es war tatsächlich eine Aufholjagd und wir haben es nicht geschafft, Platz eins zu erreichen", sagt der Kanzler. Die Aufgabe für die Zukunft sei nun, "genau hinzuschauen und zu sehen, warum Radikalisierte mehr Stimmen bekommen als wir, die die Kraft der Mitte vertreten". ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker urteilt: "Und jetzt feiern wir trotzdem." (ank)

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Weidel gratuliert FPÖ zu Wahlerfolg

  • 17:59 Uhr

AfD-Vorsitzende Alice Weidel gratuliert der FPÖ zu ihrem guten Abschneiden bei der Nationalratswahl. "Die FPÖ ist laut 1. Hochrechnung stärkste Kraft! Herzlichen Glückwunsch an Herbert Kickl & die FPÖ", schreibt Weidel nach Verkündung der ersten Hochrechnung auf X.

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Grüne wollen trotz Verlusten weiter regieren

  • 17:56 Uhr

Die Grünen rutschen laut jüngster ORF/APA-Hochrechnung mit 8,7 Prozent und einem Verlust von 5,2 Prozentpunkten hinter die Neos (8,8 Prozent, plus 0,7 Prozentpunkte) zurück. Personelle Konsequenzen will die Partei trotzdem nicht ziehen, sagt Gesundheitsminister Johannes Rauch im ORF-Interview.

Man habe "sich zurückgekämpft", sagt Rauch. Er sieht trotz der massiven Verluste einen "klaren Auftrag, weiterzukämpfen" und den Klimaschutz nach vorne zu bringen. Es brauche jetzt die "demokratischen Kräfte der Mitte" in Österreich, um eine stabile Regierung zu bilden. Personelle Fragen seien "überhaupt nicht die Frage, die sich jetzt stellt".

Und Rauch sagt auch klar, dass die Grünen für eine Dreierkoalition zur Verfügung stehen würden. Es gelte, eine "tragfähige und pro-europäische Regierung" für Österreich zu bilden. Rauch sieht trotz des Ergebnisses für die Grünen den Auftrag, weiter zu regieren. "Wir stehen zur Verfügung, eine stabile Regierung zu bilden." (ank)

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FPÖ laut aktueller Hochrechnung deutlich vorn

  • 17:25 Uhr

Die Schwankungsbreite liegt bei +/- zwei Prozentpunkten.

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SPÖ fährt schlechtestes Ergebnis ihrer Historie ein

  • 17:22 Uhr

Die SPÖ ist erstmals auf den dritten Platz bei Nationalratswahlen zurückgerutscht. Das Ergebnis ist mit 20,4 sogar schlechter als der bisherige Negativrekord von Pamela Rendi-Wagner 2019. Damals erhielten die Sozialdemokraten 21,2 Prozent der Stimmen. Andreas Babler werde dennoch Parteichef bleiben, sagt Klaus Seltenheim, Bundesgeschäftsführer der SPÖ, im ORF-Interview. (ank)

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Massiver Absturz für die ÖVP

  • 17:15 Uhr

Für die Kanzlerpartei bedeutet die erste Hochrechnung einen massiven Verlust. 11,2 Prozentpunkte büßt die ÖVP demnach ein. Generalsekretär Christian Stocker sagt im ORF-Interview, es sei kein Geheimnis gewesen, dass man Platz eins erreichen habe wollen. "Die Aufholjagd ist dennoch gelungen." Lediglich fürs Überholen habe es nicht gereicht.

Das Wahlergebnis sei nicht mit anderen Wahlen zu vergleichen. Die Volkspartei stehe trotz des Ergebnisses geschlossen hinter Kanzler Karl Nehammer, sagt Stocker. Und da dieser eine Koalition mit der FPÖ ausgeschlossen habe, werde die Partei nicht als Juniorpartner in eine Regierung mit den Freiheitlichen gehen. "Das war gestern so und das ist heute so und morgen wird es noch immer so sein." (ank)

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FPÖ laut erster Hochrechnung erstmals stärkste Kraft

  • 17:07 Uhr

FPÖ 29,1 Prozent (plus 13,0 Prozentpunkte)
ÖVP 26,2 Prozent (minus 11,2 Prozentpunkte
SPÖ 20,4 Prozent (minus 0,8 Prozentpunkte)
GRÜNE 8,6 Prozent (minus 5,3 Prozentpunkte)
NEOS 8,8 Prozent (plus 0,7 Prozentpunkte)
KPÖ 2,9 Prozent (plus 2,3 Prozentpunkte)
Liste Madeleine Petrovic 0,5 Prozent
BIER 2,1 Prozent (plus 2,0 Prozentpunkte)
KEINE 0,6 Prozent (plus 0,2 Prozentpunkte)
Sonstige 0,6 Prozent (minus 1,3 Prozentpunkte)

Bisher sind erst 31,3 Prozent der Stimmen ausgezählt. Die Schwankungsbreite liegt bei 2,0 Prozentpunkten. Quelle sind Daten des Instituts Foresight im Auftrag des ORF.

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Filzmaier: "Einen Regierungsbildungsauftrag gibt es nicht"

  • 16:57 Uhr

Weil die FPÖ in Umfragen bis zum Ende an erster Stelle lag, nimmt in diesem Jahr die Frage nach der Regierungsbildung eine noch größere Rolle ein als in der Vergangenheit. Schließlich hatte Bundespräsident Alexander Van der Bellen Anfang des Jahres gesagt, dass er FPÖ-Chef Herbert Kickl nicht automatisch einen Regierungsauftrag erteilen würde.

Politologe Peter Filzmaiermaier sagt jedoch im Interview mit Tarek Leitner im ORF ganz klar: "Einen Regierungsbildungsauftrag gibt es nicht." (ank)

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Trendprognose vor Wahlschluss: FPÖ liegt vorne

  • 16:49 Uhr

Die FPÖ liegt laut einer Trendprognose bei der Parlamentswahl an erster Stelle. Die Rechtspopulisten könnten mit 27,5 Prozent der Stimmen rechnen, heißt es in einer Prognose, die im Auftrag des Senders ServusTV erstellt wurde. Damit wäre die FPÖ erstmals in der Nachkriegsgeschichte Österreichs stärkste Kraft im Nationalrat.

Die Schwankungsbreite dieser Prognose liegt bei 2,8 Prozentpunkte. Die Daten wurden am Sonntag und in den letzten Tagen vor der Wahl in Umfragen des Instituts OGM erhoben.

Die ÖVP von Kanzler Karl Nehammer liegt demnach mit 25,5 Prozent an zweiter Stelle und somit im Schwankungsbereich der FPÖ-Prognose, gefolgt von der SPÖ mit 21 Prozent. Die Grünen, die in den vergangenen fünf Jahren mit der ÖVP regierten, stehen laut der Prognose bei 9,5 Prozent, die Neos ebenfalls bei 9,5 Prozent. (dpa/bearbeitet von ank)

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So schnitten die Parteien 2019 ab

  • 16:40 Uhr

Der Countdown läuft, in einer halben Stunde ist die erste Hochrechnung da. Zur Erinnerung, so sah das Ergebnis 2019 aus:

© Bundesministerium des Inneren

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FPÖ lädt Medienvertreter von Wahlfeier aus

  • 16:23 Uhr

Die FPÖ hat unter Journalistinnen und Journalisten einen Zettel mit "ein paar grundsätzlichen Regeln" für den Wahlabend verteilt. Zum einen ist demnach die Akkreditierung von Medienvertretern "stets sichtbar zu tragen", zum anderen sei es zu respektieren, wenn jemand nicht interviewt werden wolle.

Etwas überraschend wirkt der dritte Punkt: "Nach dem Auftritt und der Rede von Bundesparteiobmann Herbert Kickl möchte die FPÖ gerne mit ihren Anhängern, Wahlhelfern und Funktionären feiern. Wir danken Ihnen dafür, dass Sie zu diesem Zeitpunkt die Arbeit einstellen und die FPÖ-Wahlfeier verlassen." Das offizielle Ende des medienöffentlichen Teils werde "entsprechend verlautbart". "Die Presse" hat ein Foto des Zettels veröffentlicht. (ank)

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In welchem Bezirk wurde 2019 wie gewählt?

  • 16:09 Uhr

In einer knappen Stunde kommt die erste Hochrechnung zur Nationalratswahl. Um die Zeit bis dahin zu vertreiben, hat Statistiker Laurenz Ennser-Jedenastik auf X mehrere Grafiken geteilt, wie sich die Stimmen 2019 in den einzelnen Bezirken verteilten.

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Bullshit-Bingo zum Wahlabend

  • 15:44 Uhr

In gut einer Stunde kommt die erste Hochrechnung zur Nationalratswahl. Das "Profil" hat dazu ein Bullshit-Bingo veröffentlicht:

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Wahlbeteiligung könnte bei über 80 Prozent liegen

  • 15:21 Uhr

2019 lag die Wahlbeteiligung bei der Nationalratswahl bei rund 76 Prozent. Meinungsforscher erwarten dieses Jahr eine höhere Wahlbeteiligung. Ein Anzeichen dafür ist die gestiegene Zahl an Briefwählern. In der ORF-Nachrichtensendung "ZiB 2" sagte Sozialwissenschaftler Christoph Hofinger kürzlich, er rechne mit einer Wahlbeteiligung von womöglich sogar über 80 Prozent. (ank)

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FPÖ-Chef Kickl hat in Purkersdorf gewählt

  • 15:06 Uhr

FPÖ-Parteivorsitzender Herbert Kickl hat als letzter der Spitzenkandidaten sein Kreuz gemacht. Er gab seine Stimme am frühen Nachmittag in Purkersdorf ab. Der 55-Jährige war nach eigener Aussage zuvor noch joggen. Kickl, dessen Partei in Umfragen bis zuletzt auf Platz eins lag, gab sich demonstrativ gelassen und selbstbewusst. (ank)

Herbert Kickl
Herbert Kickl beim Verlassen seines Wahllokals. © Heinz-Peter Bader/AP/dpa

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Was könnte man für das Wahlkampf-Budget alles kaufen?

  • 14:58 Uhr

Genau 8.662.515 Euro darf jede Partei für den Wahlkampf ausgeben, also nicht ganz einen Euro pro Einwohnerin bzw. Einwohner Österreichs. Der "Standard" hat dazu eine kuriose Rechnung aufgemacht: Was man sich um das Geld sonst noch alles kaufen könnte - außer einem Wahlkampf.

Dazu gehören zum Beispiel:

  • 3.344.600 Schulhefte im Format A4
  • 278.537.459 medizinische Einweghandschuhe
  • 1.925.003 Kebabs
  • 4.444 iPhone 16 Pro Max mit 1 TB Speicher
  • 34 durchschnittliche Eigentumswohnungen

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Wahlergebnis kommt wohl nicht vor 23:00 Uhr

  • 14:47 Uhr

Lange warten heißt es voraussichtlich am Abend auf das vorläufige Gesamtergebnis der Nationalratswahl – laut Wahlbehörde ist "nicht vor 23:00 Uhr" damit zu rechnen.

Grund dafür ist die seit Anfang 2024 gültige Wahlrechtsreform. Anders als bisher wird nun am Wahlsonntag der Großteil der Briefwahlstimmen gleich mit ausgezählt. Das und die Rekordzahl von 1.436.240 ausgegebenen Wahlkarten wird wohl mehr Zeit beim Auszählen in Anspruch nehmen.

Bei der Nationalratswahl im Jahr 2019 waren es noch 1.070.933 Briefwahlkarten, bei der EU-Wahl im Juni dieses Jahres 958.948. (APA/bearbeitet von ank)

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Wahllokale in Vorarlberg haben bereits geschlossen

  • 14:06 Uhr

Seit 06:00 Uhr früh wird in Österreich gewählt – zu dieser frühen Stunde sperrten die ersten Wahllokale in Niederösterreich auf. Seit 08:00 Uhr kann man in den meisten der insgesamt 9.889 Wahllokale wählen.

Wahlschluss ist in ganz Österreich spätestens um 17:00 Uhr, wobei man sich nur in Wien und in Großgmain (Bundesland Salzburg) so lange für die Stimmabgabe Zeit lassen kann. Seit rund einer Stunde sind im ersten Bundesland die Wahllokale bereits wieder zu: In Vorarlberg ist um spätestens 13:00 Uhr Schluss mit Wählen. (ank)

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Bis auf Kickl haben alle Spitzenkandidaten schon gewählt

  • 13:02 Uhr

Bis auf FPÖ-Chef Herbert Kickl, der erst am frühen Nachmittag in Purkersdorf wählen wird, haben zu Mittag alle Spitzenkandidaten ihre Stimme bereits abgegeben. Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer kam in Begleitung von Frau und Hund zur Wahl in einem Pensionisten-Wohnhaus in seinem Wohnbezirk Hietzing. Er warb davor noch einmal um Zustimmung. Es gelte zu verhindern, dass radikale Kräfte zum Zug kommen.

Nationalratswahl in Österreich
Karl Nehammer zeigte sich nach der Stimmabgabe betont optimistisch. © Roland Schlager/APA/dpa

SPÖ-Bundesparteichef Andreas Babler ging mit seiner Frau in seiner Heimatgemeinde Traiskirchen (Bezirk Baden) zur Urne, wo er auch Bürgermeister ist. Platz eins hält er ungeachtet der Umfragen, die die SPÖ als Dritte durchs Ziel gehen sehen, weiter für möglich. Die SPÖ habe eines der besten Programme seit Jahrzehnten vorgelegt, er selbst im Wahlkampf vollen Einsatz gebracht.

Nationalratswahl in Österreich
Andreas Babler (mit Ehefrau Karin Blum) hält nach eigener Aussage Platz eins für die SPÖ immer noch für möglich. © Hans Klaus Techt/APA/dpa

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) zeigte sich bei seiner Stimmabgabe in Graz-Andritz zuversichtlich, dass eine Aufholjagd gelingt – "und zwar im Interesse des Klima-, Boden- und Naturschutzes in Österreich, das alles mit sozialer Absicherung und wirtschaftlichen Chance für die Zukunft". Nur die Grünen würden das bieten, daher sei es gut, "nicht taktisch rumzuwählen und irgendwelche Nummer-eins-Spekulationen walten zu lassen".

Nationalratswahl in Österreich
Werner Kogler ging mit Ehefrau Sabine Jungwirth zur Wahl. © Erwin Scheriau/APA/dpa

Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen ging kurz vor Mittag an der Musikuniversität Wien wählen, begleitet von Ehefrau Doris Schmidauer. In seinem Statement dankte er den zahlreichen Wahlhelferinnen und -helfern für ihren Einsatz und zeigte sich zuversichtlich für eine hohe Wahlbeteiligung.

Nationalratswahl in Österreich
Bundespräsident Alexander Van der Bellen (M., mit Ehefrau Doris Schmidauer) rechnet mit einer hohen Wahlbeteiligung. © Eva Manhart/APA/dpa

NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger, die in pinken Sportschuhen zur Urne schritt, warb noch einmal für die NEOS als "Reformalternative" und "Alternative zu Schwarz-Blau". Ein konkretes Wahlziel nennen wollte sie nicht: "Zulegen werden wir, darauf freue ich mich."

Als erster Spitzenkandidat der Nationalratswahl hatte gleich in der Früh Tobias Schweiger von der KPÖ seine Stimme abgegeben und sich zuversichtlich gezeigt, dass die KPÖ den Einzug in den Nationalrat schaffen werde. Die Umfragen sahen die KPÖ zuletzt bei etwa drei Prozent, also unter der Vier-Prozent-Hürde.

"Superoptimistisch" war auch Bierpartei-Chef Dominik Wlazny. Er rechnete ebenfalls trotz zuletzt schlechterer Umfragewerte weiter mit einem Einzug seiner Bierpartei ins Parlament. Auch Madeleine Petrovic, Gründerin der gleichnamigen Liste, hat bereits am Vormittag gewählt. (APA/bearbeitet von ank)

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Mit Material von APA, dpa und afp
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