Ob Rennrad, Touren- oder Lastenfahrrad: Deutsche geben für ihr Zweirad immer mehr Geld aus. Bei einer vierköpfigen Familie kommen da schnell ganz schöne Summen zusammen. Eine Fahrradversicherung kann da sinnvoll sein. Es gibt sogar welche, die gut sind und gleichzeitig noch richtig günstig.

Eine Kolumne
Diese Kolumne stellt die Sicht von Ulrike Sosalla dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Es gibt einige Dinge auf der Welt, die in den vergangenen 50 Jahren tatsächlich besser geworden sind, wie beispielsweise Fahrräder. Die Auswahl ist riesig, es gibt mittlerweile die unterschiedlichsten Typen und Preisklassen. Die Unterscheidung in Damen-, Herren- und Kinderfahrräder, die lange das Geschäft bestimmt hat, kann nicht mehr mit der Bandbreite des Angebots mithalten.

Mehr zum Thema Verbraucher

Allein bei uns im Hinterhof stehen fünf Lastenräder – vor 20 oder 30 Jahren kannten wir sowas nur aus dem Holland-Urlaub. Rundherum finden sich Trekkingbikes, mit denen man die Sahara durchqueren könnte, neben teuren E-Bikes und halb verrosteten Alt-Rädern.

Da ist es wenig erstaunlich, dass die Statistik stetig nach oben weist: Kundinnen und Kunden geben für Zweiräder deutlich mehr Geld aus als früher. Auch wegen des Booms der E-Bikes, denn seit 2023 werden in Deutschland mehr Fahrräder mit Elektromotor verkauft als ohne.

Das heißt aber auch, dass ein Diebstahl ganz schön ins Geld gehen kann. Nicht selten kostet es 1.000, 2.000 oder – bei einem Lastenrad – 6.000 Euro, so ein Gefährt zu ersetzen. Eine Fahrradversicherung ist zwar kein Muss – in den seltensten Fällen dürfte der Verlust des Rades die eigene Existenz bedrohen –, aber bei teuren Rädern ist sie sinnvoll und gut für die Nerven.

Eine sehr gute Diebstahlversicherung gibt es schon für 32 Euro im Jahr

Die Stiftung Warentest hat Fahrradversicherungen getestet. Überrascht hat uns, dass die günstigste sehr gute Diebstahlversicherung schon für 32 Euro im Jahr zu haben ist – und das selbst in Regionen, in denen viele Räder wegkommen. Die Signal Iduna versichert unser erstes Modellrad, ein 1.500 Euro teures Treckingrad, im Tarif Fahrrad-Diebstahl Paket S bundesweit für 32 Euro im Jahr.

Noch günstiger kommen Radfans weg, die in einer Region mit geringem Diebstahlrisiko wohnen (unsere Teststadt war Remscheid): Sie bekommen den sehr guten Diebstahlschutz der Huk24 schon für 25 Euro im Jahr.

Lesen Sie auch

Allerdings haben nicht nur die Fahrradhändler ihr Sortiment erweitert, sondern auch die Versicherungen. Neben dem reinen Diebstahlschutz gibt es Tarife mit Kaskoversicherung. Sie decken Schäden durch Unfall, Stürze, Vandalismus und sogar Verschleiß ab.

Das kostet mehr, bleibt je nach Wohnort aber trotzdem erschwinglich. In Remscheid ist auch hier die Huk24 unser Preis-Leistungs-Sieger: 32 Euro kostet der "Diebstahl-Schutz + Reparatur-Schutz" pro Jahr. Wer allerdings in einer diebstahlgefährdeten Region wie Münster wohnt, zahlt für den gleichen Tarif 108 Euro jährlich.

Wann sich eine Fahrradversicherung lohnt

Sie sind sich nicht sicher, ob Sie eine Fahrradversicherung brauchen? Falls Sie eine Hausratversicherung haben, werfen Sie zunächst einen Blick ins Kleingedruckte. Dort steht, wie viel die Versicherung maximal leistet. Häufig ist die Summe auf 1.000 oder 1.500 Euro begrenzt – werden mehrere Räder einer Familie auf einmal gestohlen, ist dieser Betrag schnell überschritten.

Außerdem sollten Sie prüfen, ob die Hausratversicherung auch einen Fahrraddiebstahl nachts, draußen und unterwegs absichert. Falls nicht, lässt sich das häufig per Zusatzklausel hinzufügen. Das ist nicht nur für jene wichtig, deren Räder – wie bei uns – im Hinterhof stehen, weil das Haus keinen Fahrradkeller hat. Sondern auch für jene, die mit dem Rad viel unterwegs sind und es daher häufig außerhalb von festen Räumen anschließen.

Wenn ich meine Nachbarn im Hof treffe, ist die Absicherung unserer Fahrräder jedenfalls ein ergiebiges Gesprächsthema. Welches Schloss schreckt Diebe wohl am wirkungsvollsten ab? Bringt es etwas, mehrere Räder zusammenzuschließen, damit man sie nicht einfach wegschleppen kann? Am besten mit einem der Lastenräder? Wenn ich mir die Diebstahlstatistik ansehe, weiß ich: Das Thema wird uns erhalten bleiben.

Über die Autorin

  • Ulrike Sosalla ist stellvertretende Chefredakteurin von "Stiftung Warentest Finanzen" und ausgewiesene Fachfrau für Finanzfragen. Die Stiftung Warentest testet seit 60 Jahren Finanzdienstleistungen und veröffentlicht die Ergebnisse auf test.de und in ihren Magazinen. Alle Publikationen sind komplett anzeigenfrei und gewährleisten damit absolute Unabhängigkeit gegenüber Banken, Versicherungen und der Industrie. Die Newsletter der Stiftung Warentest können Sie hier abonnieren.

Verwendete Quellen