S-Dax-Konzern: Das Unternehmen Norma aus Maintal will sich auf das Geschäft mit Autoherstellern und Industriekunden konzentrieren. Noch vor einem Jahr klang das ganz anders.

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Kehrtwende beim S-Dax-Konzern Norma aus Maintal: Der Verbindungselemente-Hersteller will sein Wassermanagement-Geschäft verkaufen, das der Vorstand noch vor einem Jahr als Wachstumsfeld identifiziert hatte. Jetzt will sich das Unternehmen auf Verbindungsteile für Autos, Maschinen und weitere Industrieanwendungen konzentrieren.

"Es geht darum, Kräfte zu bündeln und die potentiellen Erlöse in die Kerngeschäfte zu investieren", sagte der Vorstandsvorsitzende des Konzerns, Guido Grandi, am Freitag der F.A.Z. Die wichtigste Sparte ist bei Norma traditionell das Geschäft mit Metallschellen und Kunststoff-Steckverbindungen für Autos, es macht mehr als die Hälfte des Umsatzes aus. Diese Verbindungselemente, die unter anderem in Maintal gefertigt werden, will Grandi verstärkt auch an andere Industriebranchen vertreiben. Der Verkauf des Wassermanagements habe für die Produktion am Stammsitz Maintal, wo rund 700 Beschäftigte arbeiten, keine unmittelbaren Auswirkungen, sagte der Konzernchef der F.A.Z.

Das Wassermanagement-Geschäft stand zuletzt gut da

Ventile und Rohrverbindungen für Be- und Entwässerungssysteme werden bislang vor allem vom amerikanischen Tochterunternehmen NDS gefertigt, das Norma 2014 erworben hatte. Noch Anfang dieses Jahres baute die Norma Group das Wassermanagement-Geschäfts aus, indem sie das italienische Unternehmen Teco zukaufte, einen Anbieter von Bewässerungsprodukten für Gartenbau und Landwirtschaft. Grandi teilte damals mit, der Zukauf sei "ein entscheidender Schritt für die globale Expansion unseres Wassermanagement-Geschäfts".

In den ersten neun Monaten dieses Jahres entwickelte sich die Wasser-Sparte besser als das Geschäft mit Autoherstellern und Industrie: Während die Umsätze des Gesamtkonzerns in den ersten drei Quartalen zurückgingen, legten sie im Wassermanagement leicht zu. Grandi bezeichnete die Vorbereitungen für einen Verkauf der Sparte am Freitag als "Schritt, um Ressourcen freizusetzen, die wir als Unternehmen reinvestieren wollen".

Fokussierung soll Investoren erfreuen

Ein weiterer Grund sei, dass Norma derzeit "als Konglomerat gesehen" werde, was nicht bei allen Investoren gut ankomme. "Wir tun das auch, um von außen als fokussiert wahrgenommen zu werden." Tatsächlich reagierte die Börse am Freitag positiv auf die Verkaufspläne, die Norma-Aktie legte rund zwei Prozent zu.

Wie viel Geld er sich von dem Verkauf erhofft, wollte Grandi nicht sagen. Er wies aber darauf hin, dass Norma mit dem Wassermanagement 2023 einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro erzielt habe.

Im Industriegeschäft will Norma neben standardisierten Verbindungselementen verstärkt kundenspezifische Lösungen anbieten. Wachstumschancen sieht Unternehmenschef Grandi unter anderem darin, Norma-Produkte für Kühlsysteme, beispielsweise für Server-Farmen, oder für Wärmepumpen anzubieten. Im August hatte das Unternehmen mitgeteilt, es habe einen Millionenauftrag für die Lieferung von Verbindungsschellen für das Kühlsystem einer großen Energiespeicher-Anlage in Deutschland erhalten.

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Laut dem Geschäftsbericht zum dritten Quartal machte Norma in den ersten neun Monaten dieses Jahres 888 Millionen Euro Umsatz, fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn betrug für alle drei Quartale zusammen 21 Millionen Euro, nach 25 Millionen Euro im Vergleichszeitraum 2023. Weltweit beschäftigt der Konzern fast 7700 Menschen, darunter gut 1600 Leiharbeiter.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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