Bankier und Mäzen: Friedrich von Metzler war einer von Frankfurts bekanntesten Gesichtern. Hunderte nahmen am Freitagvormittag in der Dreikönigskirche Abschied von dem Bankier und Mäzen, der vor knapp zwei Wochen im Alter von 81 Jahren starb.
Mit einer Trauerfeier in der Frankfurter Dreikönigskirche haben am Freitagvormittag rund 850 Menschen Abschied von Friedrich von Metzler genommen. Die Trauerrede für den vor knapp zwei Wochen im Alter von 81 Jahren verstorbenen Bankier und Mäzen hielt Volker Jung, der Präsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Außer Jung sprachen der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) und Franz von Metzler, Friedrich und Sylvia von Metzlers Sohn, der die Familie seit 2023 im Vorstand der Metzler-Bank vertritt.
Förderer von Wissenschaft und Kultur
Friedrich von Metzler hatte das Bankhaus B. Metzler seel. Sohn & Co. seit 1971 über mehr als vier Jahrzehnte geführt. Er tat das in elfter Generation – die Bank ist seit der Gründung vor 350 Jahren ausschließlich in Familienbesitz und somit die älteste Privatbank Deutschlands.
Nicht nur um das eigene Unternehmen erwarb sich Metzler, der 2018 aus der Geschäftsleitung ausschied, große Verdienste: Er war maßgeblich an der allgemeinen Entwicklung des Finanzplatzes Frankfurt beteiligt und brachte sich als finanzieller und ideeller Förderer von Wissenschaft und Kultur ein, etwa mit dem Engagement für die Goethe-Universität, die Dr. Senckenbergische Stiftung, das Freie Deutsche Hochstift, das Städel Museum, die Schirn Kunsthalle und viele weitere Institutionen. 2004 verlieh ihm seine Heimatstadt die Ehrenbürgerwürde.
Der Dreikönigskirche ist die Familie eng verbunden: In dem neugotischen Bau am Sachsenhäuser Mainufer hatte EKHN-Präsident Volker Jung vor einem halben Jahr Franz von Metzler und dessen Frau Hale getraut. Auch Franz’ Schwester Elena von Metzler und Vincent Steigenberger gaben sich dort 2018 das Ja-Wort.
Im Anschluss an die Trauerfeier ist ein Empfang auf dem Familiensitz der Metzlers im Sachsenhäuser Stadtwald geplant. Damit Familie und Gäste ungehindert dorthin kommen, hatte die Stadt die Mörfelder Landstraße schon seit dem Morgen weiträumig sperren lassen. Gesperrt war zudem der Schaumainkai.
Bürger, die ihrer Trauer um den Verstorbenen Ausdruck verleihen möchten, können sich noch bis Sonntag, 1. Dezember, in das Kondolenzbuch im Römer eintragen. Es ist täglich von 10 bis 17 Uhr im Eingangsfoyer des Rathauses zugänglich. Weitere Kondolenzbücher liegen für die rund 800 Mitarbeiter der Privatbank an deren Standorten aus.
Bestattet wurde Friedrich von Metzler schon am Dienstag im kleinsten Kreis. Im Familiengrab auf dem Frankfurter Hauptfriedhof ist auch Metzlers Sohn Jakob beerdigt, der 2002 als Elfjähriger von dem Studenten Magnus Gäfgen entführt und ermordet wurde. Die grausame Tat sowie die polizeilichen Ermittlungen und der Prozess gegen den Täter erregten bundesweit Aufsehen. Gäfgen wurde verurteilt und verbüßt eine voraussichtlich im September 2025 endende Haftstrafe. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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