Vorweihnachtliche Stimmung dürfte im Lager der HSG-Frauen kaum vorhanden sein: Nur zwei Kugeln hängen bislang am Punkte-Christbaum.

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Die Gründe dafür sind vielschichtig. Aufsteiger Euskirchen merkt, dass die Gegner deutlich stärker sind als in der Verbandsliga. Hinzu kommt, dass der ohnehin schon kleine Kader mit Verletzungen und Ausfällen zu kämpfen hat, die nicht kompensiert werden können.

Am Ende ist es dann aber auch eine Frage der Qualität, die man dem Flaggschiff des Frauenhandballs in hiesigen Gefilden zumindest in Teilen absprechen muss, wenngleich die Mannschaft um Spielführerin Corinna Schmitz in neun der zehn Saisonspiele in vielen Phasen mindestens ebenbürtig war. Einzig die letzte Partie geriet etwas aus dem Ruder und endete mit einer klaren Zehn-Tore-Unterschied-Niederlage in Bonn.

Bei uns sind die Trainingsleistung und die Stimmung gut, nur müssen wir weiter hart und konzentriert daran arbeiten, um uns endlich zu belohnen.

Andreas Kunzke, Trainer der Euskirchener Frauen

Diese Pleite ist nun aber abgehakt. "Wir sind uns sicher, dass das vergangene Spiel eine negative Ausnahme war und brennen auf Wiedergutmachung", fasst Andreas Kunzke die Stimmung der vergangenen Tage treffend zusammen. Diese Wiedergutmachung soll am Samstag um 17.30 Uhr in der Peter-Weber-Halle in Kuchenheim angegangen werden. Dann empfängt der noch nicht abgeschlagene Tabellenletzte (2:18 Punkte) den Liganeunten aus Refrath/Hand (6:12 Punkte). Eine Partie mit Endspielcharakter, in der es faktisch um zwei Punkte geht, die aber angesichts der Tabellensituation gerne als "Vier-Punkte-Spiel" einzustufen ist.

"Refrath/Hand ist eigentlich eine gute Truppe, die aber mit sehr vielen Verletzten zu kämpfen hat und daher deutlich hinter den eigenen Erwartungen steht", sagt Andreas Kunzke. Der Euskirchener Trainer weiß, dass der Gegner sich über sein Tempospiel definiert. Gegenhalten wird also verlangt. "Bei uns sind die Trainingsleistung und die Stimmung gut, nur müssen wir weiter hart und konzentriert daran arbeiten, um uns endlich zu belohnen", so der HSG-Trainer, der trotz kleinen Kaders darauf hofft, dass am Samstag endlich der Knoten platzt.

Rund um das Spiel, aber auch zuvor bei der A-Jugend, den Damen II und den Herren danach, wird es in der Sporthalle weihnachtlich zugehen. Frauen und Männer werden mit Kindern aus der eigenen Jugendabteilung einlaufen. "Wir hoffen, unseren Teil für ein gelungenes Event beitragen zu können und zählen wie immer auch auf unsere Fans und Zuschauer", sagt Andreas Kunzke, der sich einen Heimsieg zum Jahresabschluss wünscht.

Verbandsliga: Auf Euskirchener Männer wartet eine Mammutaufgabe

In der Verbandsliga der Männer steht im Anschluss die Partie HSG Euskirchen gegen Handball Oppum an (19.30 Uhr). Aus Sicht der Euskirchener wird das eine wahre Mammutaufgabe. Oppum ist Oberliga-Absteiger und angesichts der 22:0 erzielten Punkte auf dem besten Weg, wieder dorthin zurückzukehren. "Da wird ein ganz dickes Brett zu bohren sein", weiß auch Euskirchens Trainer Frank Rösgen. Unlösbar ist das Ganze aber nicht. Euskirchen ist Tabellenvierter (14:8 Punkte) und weiß, wie man verlustpunktfreien Mannschaften eben solche Minuspunkte hinzufügen kann.

Am sechsten Spieltag holte die HSG ein Unentschieden beim bis dato makellosen BTB Aachen III. Ein Überraschungscoup, auf den man auch am Samstag im Topspiel des Tages hofft. "Oppum hat schon jetzt Oberliganiveau, was auch die Souveränität der meisten Siege zeigt", sagt Rösgen. Aus seiner Sicht ist deren Umschaltspiel von Abwehr auf Angriff "brutal", besonders die pfeilschnellen Außenspieler sind für gefährliche Tempogegenstöße gut.

Die Vorfreude ist im HSG-Lager groß, wenngleich neben Jarl Schramm und Fabian Kalenborn auch Julian Gast (verletzt) und Kapitän David Henzel (privat verhindert) fehlen werden. "Wir sind uns sicher, dass wir in der eigenen Halle immer ein paar Prozent mehr im Tank haben, und wenn wir am Ende des Tages verlieren sollten, dann zumindest so, dass man sagen kann, dass wir alles gegeben haben", gibt Rösgen die Marschrichtung vor. Eine erfreuliche Nachricht im Vorfeld der Partie gibt es auch, denn die HSG und der Trainer haben sich darauf geeinigt, auch in der kommenden Saison die Arbeit miteinander fortzuführen.

Verbandsliga: Zülpich sehnt sich nach der Winterpause

Ligakonkurrent TuS Chlodwig Zülpich muss in seinem letzten Spiel des Jahres beim Tabellendritten BTB Aachen III ran (Samstag, 16 Uhr). Zülpich ist auch in diesem Spiel klarer Außenseiter, will sich aber an den Leistungen der letzten zwei Spiele orientieren. "Wir wollen das Jahr gut beenden und das Spiel so lange es geht offen gestalten", sagt Spielertrainer Fabian Horst. Zülpich wird erneut mit einem Minikader antreten.

Der TuS will nochmal 60 Minuten lang an sein Limit gehen und hofft dann nach der Weihnachtspause auf ein paar Rückkehrer. "Wir werden in der Rückrunde noch mal angreifen und im Abstiegskampf punkten", zeigt sich Fabian Horst zuversichtlich. Das Team schreibt er noch lange nicht ab, denn es gibt noch reichlich Möglichkeiten, um Zählbares zu erlangen.

Oberliga: Palmersheim hat mit Aachen II noch eine Rechnung offen

Wenn die Zülpicher das Spielfeld in Aachen verlassen, tauschen sie es mit den bereits wartenden Palmersheimer Oberligahandballern. Diese sind im Anschluss um 18 Uhr bei BTB Aachen II gefordert. Hier obliegt die Favoritenrolle allerdings klar den Gästen. Palmersheim ist Vierter (14:8 Punkte), während BTB II auf dem letzten Platz steht (1:21 Punkte). Zwar besteht keine große Stolpergefahr, allerdings wird dieses Spiel alles andere als ein reiner Selbstläufer werden.

"Wir haben absagenbedingt diese Woche nur eine Trainingseinheit gehabt, wollen aber den Sieg und damit dann auch die Wiedergutmachung gegenüber der Vorjahresniederlage an gleicher Stelle", sagt Trainer Peter Trimborn, der im Angriff noch Verbesserungsbedarf sieht. Seine Mannschaft stehe in der Deckung deutlich besser als in der letzten Spielzeit und stellt mit 306 Gegentoren in elf Spielen (ein Schnitt von 27 Toren pro Spiel) immerhin die drittbeste Abwehr der Liga. Personell sieht es ähnlich wie in den beiden vergangenen Spielen aus. "Ich würde schon gerne mit 16 Pluspunkten in die Pause gehen, denn ich glaube, das hat sich die Mannschaft auch verdient", so Peter Trimborn zuversichtlich.

Jugend: Palmersheimer C-Jugend empfängt den TV Kapellen

In der A-Jugendoberliga bekommt es Schlusslicht HSG Euskirchen am Samstag mit dem Tabellendritten Eagles Niederrhein zu tun (13 Uhr). Aus Euskirchener Sicht gilt es, sich so teuer wie möglich zu verkaufen. Um 16.10 Uhr messen sich dann die B-Junioren in der Regionalliga mit dem Spitzenreiter JSG Handball Köln. Auch wenn ein Punktgewinn in Köln höchst unwahrscheinlich ist, gehen die HSG-Talente motiviert in diese Aufgabe hinein.

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Entspannt, aber nicht minder interessant geht es für die C-Junioren des TV Palmersheim gegen den Ligavierten TV Kapellen (Sonntag, 13.45 Uhr, Peter-Weber-Halle, Kuchenheim). Mit einem Heimsieg kann sich der TVP-Nachwuchs seinen zweiten Tabellenplatz in der Oberliga festigen.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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