Ein bisschen war's wie bei der Ziehung der Lottozahlen im Fernsehen – nur, dass in der Gummersbacher Halle 32 die Zuschauer live dabei sein konnten und obendrein noch ein Unterhaltungsprogramm geboten bekamen.
Die Sparkasse Gummersbach hatte zur PS-Auslosung eingeladen und viele Besucher kamen. Die Auslosung ist Teil der monatlichen Ziehungen im Rahmen des "PS-Sparen und Gewinnen", einer Aktion der rheinischen Sparkassen und der Sparkasse Berlin. Gastgeber war neben Sparkassen-Chef Frank Grebe auch Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein.
Spende für den ASC Phoenix
Grebe nutzte seinen Auftritt auf der Bühne, um das Konzept des PS-Sparens zu erklären, mit dem zugleich soziale Projekte unterstützt werden. Bei 650 000 verkauften Losen werden 165 000 Euro für soziale Projekte in der Region zurückgegeben. Bürgermeister Helmenstein fiel da spontan die Musikschule Gummersbach ein. Ein weiterer Nutznießer ist der American-Football-Verein ASC Phoenix.
Die Vereinsvorsitzenden Niklas Kuhlmann und Philipp Naumann sowie einige Mitglieder waren gekommen, um ihren Verein zu Vertreten. Für sie hatten Grebe und Helmenstein noch eine Überraschung und übergaben Kuhlmann und Naumann einen Scheck in Höhe von 5000 Euro. Kuhlmann berichtete: "Wir haben uns seit Gründung in den letzten Jahren gut etablieren können und wollen auch soziale Projekte in die Vereinsarbeit integrieren. Unter anderem unterstützen wir Familien, Flüchtlinge und Kinder."
Und dann kam der spannende Teil: die Auslosung. Dafür traten neben einem Ziehungsleiter und einer Protokollführerin auch Helmenstein sowie Philipp Naumann an den Tisch. Zu gewinnen gab es Beträge zwischen 2,50 Euro und 250 000 Euro – die aber scheinbar kein Anwesender absahnte. Jedenfalls gab es keine Jubelausbrüche.
Nach der Auslosung war der Abend aber noch nicht vorbei. Als Teil des Unterhaltungsprogramms betrat die Comedian Negah Amiri die Bühne. Die gebürtige Iranerin ist als Kind mit ihrer Familie nach Deutschland geflüchtet. Die 30-Jährige plauderte: "Mein Vater wollte, dass ich in Freiheit aufwachsen kann. Aber wenn wir gefragt wurden, warum wir aus dem Iran geflüchtet sind, hat meine Mutter die beste Antwort parat. Sie sagt dann immer, dass uns Kopftücher einfach nicht stehen und wir sogenannte Fashion-Flüchtlingen sind."
Schwierigkeiten habe ihr Name in der Schule gemacht. "Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie es ist, wenn dein Name einem der schlimmsten Schimpfwörter ähnelt. Als ich mich als Negah vorstellte, ist meine Lehrerin aus allen Wolken gefallen", berichtete Amiri. "Mein Vater sagte dann nur, dass mein Name doch mit ah am Ende geschrieben würde. Das ist so, als würdet ihr sagen, Adolph ist doch nicht schlimm, wird doch am Ende mit ph geschrieben", und erhielt lauten Applaus aus der Halle 32.
Immobilienscout statt Tinder
Die Comedian berichtete zudem über ihre Erfahrungen als Iranerin und Single in deutschen Clubs, die Hürden von Partner-Onlinebörsen und warb dafür, es mit der Männersuche doch lieber auf Immobilienscout zu versuchen. Das Publikum verabschiedete Amiri mit lautstarkem Applaus.
Höhepunkt des Abends war nach einer kurzen Umbaupause der Auftritt des Musikers Mike Singer. Der Gewinner des MTV-Europe-Music-Awards in der Kategorie "Best German Act" begeisterte das Publikum mit Hits wie "Deja Vu" und "Karma". Die Eintrittsgelder des Events kommen in vollem Umfang einem gemeinnützigen Zweck im Geschäftsgebiet der Sparkasse Gummersbach zugute. © Kölner Stadt-Anzeiger
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.