Berlin/Saarbrücken - Wegen des Verbots des rechtsextremistischen Vereins "Hammerskins Deutschland", seiner regionalen Ableger und der Teilorganisation "Crew 38" hat die Polizei auch im Saarland mehrere Räume durchsucht.
Nach Angaben des Landespolizeipräsidiums Saarland durchsuchten in Deutschlands kleinstem Flächenland Beamte sechs Objekte. Darunter war die "Hate Bar" der Gruppierung in Dillingen im Landkreis Saarlouis. Bundesweit waren 700 Ermittler und Polizisten im Einsatz.
Bundesinnenministerin
Wie das Ministerium mitteilte, rückten Polizisten am frühen Morgen in zehn Bundesländern zu Razzien aus: im Saarland sowie in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und in Thüringen. Die Razzia richtete sich dem Vernehmen nach nur gegen mutmaßliche Führungsfiguren. Die Behörden schätzen die Zahl der Mitglieder der konspirativ handelnden Vereinigung bundesweit auf rund 130.
Bei den Durchsuchungen wurden laut Faeser neben Bargeld auch große Mengen rechtsextremistische Devotionalien beschlagnahmt. "In einigen Bundesländern wurden die Durchsuchungsmaßnahmen aufgrund aktueller Erkenntnisse weiter ausgeweitet", fügte sie hinzu.
Bei den Vorbereitungen für das Verbot hatten Bund und Länder nach Angaben des Ministeriums mehr als ein Jahr lang zusammengearbeitet. Auch mit US-Partnerbehörden sei kooperiert worden. Die Neonazi-Gruppe ist ein Ableger einer Gruppierung aus den USA und existiert in Deutschland seit Anfang der 1990er Jahre. © dpa

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