Donner und Blitz auf dem Campingplatz: Neben der Tatsache, dass Gewitter im Freien wenn man frei hat nicht sonderlich beliebt sind, stellen sie auch eine reale Bedrohung für die körperliche Unversehrtheit dar. Es gibt wichtige Verhaltensregeln für Gäste von Campingplätzen bei Unwetter.
Wer ein gewöhnliches Zelt aufgebaut hat, sollte sich bewusst sein, dass es keinen Schutz vor Blitzeinschlägen bietet. Vor den Risiken warnt der Bundesverband der Deutschen Campingwirtschaft (BVCD). Es könnten etwa Personen darin durch den Stromfluss über die Stangen oder die sogenannte Schrittspannung auf dem Erdboden verletzt werden.
Sicherheit in Gebäuden suchen
Es wird empfohlen, wenn möglich Schutz zu suchen, beispielsweise in einem Gebäude auf dem Campingplatz. Wenn sich ein Unwetter nähert, sollten Strom- oder andere Kabel, die in das Zelt führen, rasch entfernt werden. Falls es zu gefährlich erscheint, das Zelt zu verlassen, weil das Gewitter bereits im Gange ist, rät Pincamp.de – das Campingportal des ADAC – dazu, nicht die Zeltwände und -stangen zu berühren und stattdessen in der Mitte des Zeltes in gebückter Haltung zu sitzen. Es sollte hierbei vermieden werden, den Zeltboden zu berühren. Man kann beispielsweise eine trockene Luftmatratze als Unterlage benutzen.
In einem Wohnmobil ist es im Vergleich dazu sicherer. Der BVCD erklärt, dass der Strom eines Blitzes nach dem Prinzip des Faradayschen Käfigs durch die Außenhülle des Fahrzeugs abfließt und somit die Insassen unversehrt lässt.
Aber Achtung: Bei Wohnmobilen und Wohnwagen mit einem Dach aus Kunststoff, das sich hoch- oder zusammenklappen lässt, entsteht eine Öffnung im Faradayschen Käfig des Fahrzeugs. Der ADAC empfiehlt deshalb, entsprechende Dachkonstruktionen zu schließen und den Kopf vom Dach fernzuhalten. Außerdem sollte man bei Gewitter nicht zu duschen oder Geschirr spülen.
Der sicherste Ort in einem Wohnmobil ist die Fahrerkabine. In Wohnwagen, die keine solche Kabine haben, ist es gefährlicher. Laut dem BVCD ist der Aufenthalt in einem Caravan ohne jegliche Metallkonstruktion genauso riskant wie im Freien.
Der ADAC warnt auch davor, Zelte oder Campingmobile an exponierten Orten wie etwa Anhöhen, Masten, bei einzelnen Bäumen oder Waldrändern aufzustellen. Es ist jedoch auch eine schlechte Idee, das Zelt in der tiefsten Senke des Campingplatzes aufzubauen. Starkregen kann dort zu Wasseransammlungen führen.
Windschatten gegen Wegfliegen
Als Schutzmaßnahme gegen Stürme empfiehlt es sich, einen Platz im Windschatten von Hügeln oder Gebäuden zu suchen. Die Sturmleinen sollten fest verankert und die Zeltheringe gegebenenfalls mit Steinen beschwert werden, um ein Wegfliegen zu verhindern.
Das Magazin "Outdoor" empfiehlt: Da sich Zelte aus Polyamid bei Nässe ausdehnen, spannt man die Leinen zum Beispiel bei aufziehendem Nebel oder mit Anbruch der Nacht im Idealfall nach. Wenn man das Zelt während eines Sturms alleine lässt, kann schweres Gepäck in den Ecken des Zeltes dazu beitragen, ein Wegfliegen zu verhindern. © dpa/bearbeitet durch ella

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