- Mick Schumacher wird in der Formel 1 aussortiert.
- Der Sohn von Michel Schumacher erhält keinen neuen Vertrag beim amerikanischen Rennstall Haas.
- Das US-Team gab die Trennung zum Saisonende bekannt.
Mick Schumacher steht nach nur zwei Jahren schon vor dem Aus als Stammfahrer in der Formel 1. Nach monatelangen Zweifeln um die Zukunft des 23-Jährigen herrscht seit Donnerstag Gewissheit:
Man habe sich zwar entschieden, "in Zukunft getrennte Wege zu gehen", wurde Haas-Teamchef Günther Steiner in einer Mitteilung vor dem Saisonfinale an diesem Wochenende in Abu Dhabi zitiert. Dennoch wünsche das gesamte Team "Mick alles Gute für die nächsten Schritte auf seinem Karriereweg".
Schumacher: "Mein Feuer brennt für die Formel 1"
Mick Schumacher bleibt nun nur noch eine minimale Chance auf einen Verbleib in der Formel 1 in der kommenden Saison. Sollte der Wunschkandidat des britischen Williams-Teams, US-Boy Logan Sargeant, am letzten Rennwochenende in der Formel 2 ebenfalls in Abu Dhabi patzen und doch nicht die Punkte für die Superlizenz als Voraussetzung für die Motorsport-Königsklasse schaffen, wäre dort ein Cockpit frei.
Das Haas-Aus will Mick als Motivationsschub für seine weitere Karriere in der Motorsport-Königsklasse nutzen: "Es war manchmal holprig, aber ich habe mich stetig verbessert, viel gelernt und weiß jetzt sicher: dass ich einen Platz in der Formel 1 verdiene. Das Thema ist für mich alles andere als abgeschlossen... Mein Feuer brennt für die Formel 1, und ich werde hart darum kämpfen, auf die Startaufstellung zurückzukehren."
Über das jetzige Aus ist Mick sehr enttäuscht. "Dies wird mein letztes Rennen für das Haas F1 Team sein. Ich möchte nicht verbergen, dass ich sehr enttäuscht über die Entscheidung bin, unseren Vertrag nicht zu verlängern", erklärte der 23-Jährige am Donnerstag vor dem Grand Prix in Abu Dhabi.
"Ich möchte aber dennoch sowohl Haas F1 als auch Scuderia Ferrari und Ferrari Driver Academy ausdrücklich dafür danken, dass sie mir diese Chance gegeben haben. Die gemeinsamen Jahre haben mich sportlich und persönlich reifen lassen. Und gerade wenn es schwierig wurde, habe ich gemerkt, wie sehr ich diesen Sport liebe", fügte Schumacher hinzu.
Seit Monaten fehlt ein klares Bekenntnis von Haas
Seit Monaten fehlte ein klares Bekenntnis der Haas-Bosse zu Mick Schumacher, der 2021 in der Formel 1 debütiert hatte. Teamchef Günther Steiner und auch Rennstall-Besitzer Gene Haas hatten sich stattdessen auch öffentlich vor allem über die beiden schweren und kostenintensiven Unfälle, die Schumacher im ersten Saisondrittel verursacht hatte, geäußert und beklagt. Für die vier letzten Rennen in dieser Saison hatten sie ihrem Piloten eine Punktevorgabe gemacht. In Austin, Mexiko-Stadt und São Paulo verpasste Mick Schumacher die Top Ten aber klar.
In der Formel 3 hatte Mick Schumacher im zweiten Jahr den Titel gewonnen, in der Formel 2 gelang ihm genau das auch. In der Formel 1 wurde der Name Mick Schumacher nach und nach nur noch zweite Wahl. Dass er keinen Vertrag fürs kommende Jahr hatte, war lange bekannt. Keines der anderen Teams, die während dieser Zeit noch Plätze für 2023 frei hatten, schnappte ihn sich aber.
Nico Hülkenberg wird Mick ersetzen
Dafür wird Nico Hülkenberg zurückkommen. Seine Personalie wurde nach dem Aus von Schumacher von Haas bestätigt. Er wäre, Stand jetzt, nach dem Rücktritt von Sebastian Vettel auch einziger deutscher Stammfahrer in der Formel 1 für 2023.
Der 35 Jahre alte gebürtige Emmericher absolvierte insgesamt bereits 181 Formel-1-Rennen, aufs Podest kam er dabei nie - ein Negativrekord in der Formel 1. Nach seinem Debüt 2010 im Williams war er später unter anderen für Force India, Sauber und Renault im Einsatz gewesen.
Die Franzosen hatten Hülkenberg Ende 2019 keinen neuen Vertrag mehr gegeben. Seitdem hielt sich Hülkenberg durch starke Spontaneinsätze für eine Rückkehr im Rennen. Zuletzt hatte auch die Verpflichtung eines neuen Ersatzpiloten anstelle von Hülkenberg bei Aston Martin auf ein erwartetes künftiges Haas-Engagement des gebürtigen Rheinländers hin gedeutet. (dpa/mgb)

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